Auf den Schultern von Sam Linnfer, gemeinhin als Satan oder Luzifer bekannt,
lastet das Schicksal der Welt, wie wir sie kennen. Als vor Äonen Vater Zeit den
Gott Urnaos einsperrte, versteckte er den Schlüssel in der Stadt der Hölle.
Sam Linnfer kommt nun einer Verschwörung auf die Schliche, in der Jehova, Odin
und Seth verwickelt sind. In all den Verstrickungen wird er von Walküren und
Feuertänzern angegriffen, von Hunter, mit dem Kosenamen Tinkerbell bedacht,
bewacht. Er erkennt den (teuflischen) Plan, bereits vor Jahrtausenden
geschmiedet und er extra dafür erschaffen ihn durchzuführen, Uranos aus seinem
Gefängnis zu befreien. Damit würde das Ende der Welt anbrechen, das Jüngste
Gericht der Christen, das Ragnarök der Asen und der Untergang der Sonne der
ägyptischen Götterwelt. Luzifer allein ist als Träger des Lichts in der Lage
dagegen einzuschreiten. Erinnert man sich an verschiedene Prophezeiungen, so ist
bekannt, dass Luzifer mit der Verhinderung dieser schändlichen Tat auch seine
Existenz aufgeben würde. Daher hat er bereits einen ganz anderen Plan, um sich
dem Ende der Welt, aber auch seinem bewussten Ende entgegen zu stellen. Gerade
an dieser Stelle will ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen, denn dann würde
der Lesespass für all die anderen potenziellen Leser unter gehen. Catherine
Webb erschuf eine Welt in der das Gute und das Böse gerade einmal die Seiten
Wechseln. Gleichzeitig erschuf sie eine Götterwelt die auf der Erde nichts mehr
miteinander gemein haben, aber untereinander sich sehr wohl kennen, hassen,
lieben und all das Spektrum menschlicher Gefühle ineinander tragen.
Fazit
Sam Linnfer hingegen ist eigentlich das tragische Opfer, die Marionette, an
deren Fäden so ziemlich jeder zieht, der aber, um beim Bild zu bleiben, sich
der Fäden entledigt und mit seiner angeborenen Schläue das Beste für sich
heraus holt. Die Rettung der Welt ist dabei nur Nebensache. Er gerät zwischen
alle Stühle und triumphiert am Ende doch. Nachteilig ist das Fehlen einer
Zusammenfassung des ersten Bandes. Ohne das Wissen, was im ersten Band geschah,
kann man Satan - Retter der Welt, nicht so leicht folgen. Trotzdem ein Roman,
der sich flott liest und einmal mehr etwas anderes anbietet als die normale
literarische Kost. Manch einem mag der zweite Band nicht mehr so humorvoll
vorkommen, mag es nicht gefallen, dass einer der Oberschurken wieder einmal mehr
ein Deutscher ist... Trotzdem lesens- und empfehlenswert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 20. Januar 2009 2009-01-20 07:01:24