In der letzten Geschichte, Der blaue Löwe, lernten wir die Kriegerin Ash
kennen. Auf der Flucht vor einem riesigen Heer entkommt sie mit ihren Leuten nur
knapp. Sie schliesst sich mit ihren Söldnern vor Dijan dem Grafen von Oxford
an. Aber auch er kann mit all seinem Einfluss nicht verhindern, dass der Herzog
von Burgund, gegen den sie vor kurzem noch in den Krieg zog, sie zur
Rechenschaft ziehen will. Verlierer sind nun einmal nachtragend.
Gleichzeitig rückt ein fremdes Heer unter der Frau die Ash zum Verwechseln
ähnlich sieht, von Süden her näher. In der folgenden Schlacht werden Ashs
Befürchtungen zur Wahrheit. Ihre besten Männer werden nieder gemacht, als
wären es Anfänger. Sie selbst wird schwer verletzt nach Karthago verschleppt.
Ihr neues Leben als Sklavin entspricht nicht dem, was sie sich vorstellte. Ihr
Überlebenswille sorgt dafür, dass sich in ihr der Wiederstand gegen ihren
Unterdrücker rührt.
Professor Pierce Ratcliff, der Mann, der die überlieferten Dokumente und damit
das Tagebuch von Ash übersetzt, reist inzwischen selbst nach Afrika. Eine dort
tätige Archäologin fand bei Ausgrabungen Statuen von Golems, die jenen in der
Erzählung, überraschend ähneln. Pierce Ratcliff glaubt nun, in Ash eine
tatsächliche historische Gestalt zu sehen. Eine Radio-Carbon-Analyse
(C-14-Methode) weist aber darauf hin, dass das nicht stimmen kann.
Fazit
Die Autorin Mary Gentle hat sich mit der Legende von Ash, die hier in Neuauflage
vorliegt eine eigenen Historie erschaffen. Ein Professor der Geschichte mit
uralten Dokumenten in der Hand, versucht die Geschichte seit dem Mittelalter neu
zu bewerten. Anscheinend hat sich die Autorin ausführlich mit der
mittelalterlichen Kriegsgeschichte ausführlich auseinander gesetzt. Betrachtet
man als Leser die Beschreibung der Welt und der militärischen
Auseinandersetzungen, so wirken diese in sich stimmig. Es ist keine aufgesetzte
Effekthascherei dabei, die Personen und ihr Handeln bleiben glaubwürdig. Wenn
ich nicht wüsste, dass ich einen Roman vor mir habe, könnte man glauben,
Professor Ratcliff hat recht mit seiner Ansicht, man müsste die Geschichte um
die Goten und Burgunder neu schreiben.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 20. Januar 2009 2009-01-20 07:00:00