Jenseits der Berge gibt es nur Eis. Es erstreckt sich, so sagt man, bis zum Ende
der Welt. In dieser unwegsamen Region leben die Schneewanderer. Niemand weiß
etwas über sie, außer dass sie manchmal an die nördlichen Grenzen kommen.
Kinder verschwinden von Bauernhöfen, und es heißt dann, die Weißen Menschen
hätten sie geholt.
Jessa und Thorkil wachsen im Schatten des düsteren Königshofes heran, um den
sich zahllose dunkle Geheimnisse ranken: Woher stammt die seltsame Frau des
Herrschers, der grausame Zauberkräfte nachgesagt werden? Was verbirgt sich
hinter der Legende um die Seelendiebe? Und was hat es mit dem rätselhaften Volk
der Schneewanderer auf sich? Um Antworten zu finden, machen sich die beiden
Freunde auf in die Gebiete des dichten Nebels und immerwährenden Schnees, bis
an das Ende der Welt....
Die seltsame Frau namens Gudrun gehört zu dem seltsamen Volk der
Schneewanderer und ist in der Lage, Magie zu wirken. Dieses Volk lebt so hoch im
Norden, wie niemand anderes sonst und ist als einziges in der Lage, die
horrornde Kälte auzuhalten. Gudrun befindet sich jedoch diesseits der
Regenbogenbrücke, die den Zugang in das Reich der Schneewanderer darstellt.
Seit Jahren beeinflusst Gudrun den Jarl und als sich ihm mal wieder jemand
entgegenstellt, werden sie verbannt. Auch Jessa und Thorkil trifft das harte
Schicksal der Verbannung. Ihr neues zuhause ist die Stadt Thrasirshall in der
Nähe des Eisenwaldes. Hier lebt auch der Sohn von Gudrun, Kari. Gudrun
benötigt aber die Hilfe ihres Sohnes und so ist die Verbannung von Jessa und
Thorkil nur eine List.
Fazit
Ganz entgegen der landläufigen Gewohnheit, Bücher zu splitten, überrascht
mich der Verlag mit einem Buch, der die komplette Schneewanderer-Trilogie
enthält. Das erhöhte natürlich den Lesegenuss, weil ich nicht länger auf die
folgenden Romane warten musste. Die gemeinsame Gegnerin, die den Handlungsbogen
des einzelnen Buches, wie auch über die drei Bücher aufrecht erhält ist immer
Gudrun, die Hexe, wie sie manchmal zu nennen wäre. Sie setzt wenig Gewalt ein,
um ihre Ziele zu erreichen. Sie versucht es, indem sie im Hintergrund steht und
die handelnden Personen in ihrem Sinn beeinflusst. Wer genau hinhört, bemerkt,
dass es sehr viele Anklänge an die nordische Mytholgie gibt. Die
Regenbogenbrücke, die in der Sage von Heimdall bewacht wird, Muspelheim und
andere Begriffe mehr. Die Handlungsträger ändern sich im Laufe der Bücher,
Thorkill verschwindet recht schnell und Jessa dominiert als einzige weibliche
Handlungsträgerin neben oder besser gegen Gudrun. Ob das Absicht ist oder
Zufall, bleibt erst einmal offen, da müsste man die britische Schriftstellerin
Catherine Fisher selbst befragen. Je weiter die Handlung fortgeführt wird,
zuerst in Der Sohn der Schneewanderer, dann in Die leere Hand und schliesslich
in die Seelendiebe verlagert sich die Handlung auf den Sohn der Schneewanderin.
Der Roman ist eine Erzählung, die zwei Dinge in den Vordergrund stellt. Einmal
die Freundschaft von Jugendlichen untereinander und einmal der Zusammenhalt auch
zu einem Aussenstehenden. Das Buch ist, ein hervorragendes Jugendbuch. Und
selbst mit dem Preis nur wenig teurer als ein dickes Taschenbuch.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 08. Januar 2009 2009-01-08 07:41:49