Das Leben von Andrew Stillman ist eigentlich perfekt. Als Enthüllungsjournalist
bei der New York Times hat er beruflichen Erfolg und endlich heiratet er seine
Jugendliebe Valery. Doch schon am Tag der Hochzeit bröckelt das Glück, als
Andrew seiner Frau ein schwerwiegendes Geständnis macht. Am nächsten Morgen
wird ihm beim Joggen eine Stichverletzung zugeführt. Als Andrew wieder erwacht
ist die Zeit um zwei Monate zurück gestellt. So bekommt er die Chance, seine
Ehe zu retten und seinen Mörder ausfindig zu machen.
Zusammen mit Guillaume Musso zählt Marc Levy derzeit zu den erfolgreichsten
Autoren Frankreichs. Und wie die Werke Mussos lassen sich auch die Romane von
Marc Levy nicht in eine bestimmte Schublade unterbringen.
"Mit jedem neuen Tag" vermischt eine zarte Liebesgeschichte mit dem
packenden Handlungsstrang eines Thrillers, wobei bei diesem Roman eindeutig die
Spannungselemente überwiegen.
Stück für Stück baut Marc Levy ein Puzzle zusammen, bei dem sich der Leser
fragt, wer Andrew nach dem Leben trachtet. In Frage kommen einige. So führen
Recherchen Andrew nach Argentinien und der Leser erfährt recht viel über die
Militärdiktatur der 70er Jahre. Auch wenn diese Passage für die eigentliche
Geschichte wichtig ist, fand ich sie stellenweise ein wenig zäh.
Gespannt war ich auf das Ende und die Frage, wie Marc Levy die Geschichte
auflöst. Kurze Antwort: Mit einer Überraschung, die ich so nicht erwartet habe
und die mich überzeugt hat.
Stilistisch fand ich Marc Levys Erzählstil etwas nüchtern. So ist mit Andrew
während der Geschichte nicht wirklich ans Herz gewachsen, da der Autor ein
wenig unterkühlt, beinahe berichtend schreibt.
Fazit
"Mit jedem neuen Tag" ist insgesamt ein guter Roman mit wenig
wirklichen Kritikpunkten. Im direkten Vergleich zum aktuellen Musso-Roman
"Nacht im Central Park" zieht der neue Roman von Marc Levy jedoch den
Kürzeren. Hier ist Musso eine Nasenlänge voraus.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 07. Juli 2015 2015-07-07 17:09:17