Die sechszehnjährige Schülerin Geneva Settle ist an einem frühen Morgen so in
ihr Studium vertieft, dass sie nicht sieht, was um sie herum passiert. Und so
bemerkt die Schülerin beinahe zu spät, dass sich ein unbekannter Mann an sie
heranschleicht. Geneva sieht, dass der Mann mit einem Baseballschläger
bewaffnet ist. In letzter Sekunde gelingt es ihr, dem Angreifer zu entgehen.
Zum sechsten Mal übernehmen der gelähmte Ermittler Lincoln Rhyme und seine
Partnerin Amelia Sachs die Spurensuche. Zunächst scheint es, als sei Geneva
lediglich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen. Doch Rhyme durchschaut
das Täuschungsmanöver und erkennt, dass sich hinter der Maske des
vermeintlichen Triebtäters ein Profikiller verbirgt. Nun beginnt ein Wettlauf
mit der Zeit, denn der Mörder schreckt auch vor weiteren Anschlägen nicht
zurück. Rhyme und Sachs legen in ihren Ermittlungen ein Motiv frei, das über
140 Jahre in der Vergangenheit liegt.
"Das Teufelsspiel" beginnt, wie alle Lincoln-Rhyme-Romane sehr
spannend. Doch diesmal verzettelt sich Jeffery Deaver in seinem Plot; der sehr
konstruiert wird. Nach der Hälfte liest sich der Roman sehr langatmig. Wer dazu
noch andere Romane von ihm kennt, wird vom Ende auch nicht überrascht sein.
Positiv sind einmal mehr die Figuren. Auch im sechsten Band schafft es Jeffery
Deaver, der Beziehung von Lincoln Rhyme und Amelia Sachs noch neue Aspekte zu
geben. Und auch die verletzliche Seite von Inspektor Lon Selitto zählt zu den
wirklich guten Aspekten dieses Thrillers. Davon mehr, und auch dieser Thriller
hätte die gewohnte Qualität, die man von den meisten Jeffery-Deaver-Romanen
kennt.
Fazit
Eine nach starkem Beginn abfallende Handlung und eine schon mehrfach gelesene
Auflösung sorgen dafür, dass "Das Teufelsspiel" der bisher
schwächste Roman der Lincoln-Rhyme-Serie ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 29. Dezember 2008 2008-12-29 17:48:13