Brian Keene treibt uns von einem Untergangsszenario in das nächste. Mit seinem
neuen Roman Die Wurmgötter spielt er das Arche Noah Prinzip. Innerhalb
kürzester Zeit, bei Noah in der Bibel waren es vierzig Tage, versinkt die Erde
in nicht enden wollenden Regenmassen, Stürme toben über die Welt und die
menschliche Zivilisation, oder das was man dafür hält, besteht nicht mehr.
Doch damit nicht genug, geht Brian Keene einen Schritt weiter. Aus den Tiefen
der Ozeane steigen unheimliche Wesen an die Oberfläche und schicken sich an,
die Weltherrschaft zu übernehmen.
Von diesem globalen Schicksal wenden wir uns den Einzelschicksalen zu. Etwa dem
Mann Teddy Garnett, der in einem höher gelegenen Teil Virginias zu überleben
versucht. (Ist es bezeichnend, dass wieder einmal Amerika im Zentrum der
Untergangstheorien steht? Ist die USA Dreh- und Angelpunkt der Achse des Bösen,
die vernichtet werden soll?) In der spärlich besiedelten Gegend versinken nach
und nach die Häuser der Nachbarn. Nachbar Carl, gleichzeitig bester Freund und
Kumpel, kann sich zu Teddy retten. Doch es scheint nicht so, als ob diese kurze
Zweisamkeit zweier Männer wirklich Rettung bedeutet. Mit dem steigenden
Wassermassen gelangen die ersten Würmer an die Oberfläche und verhalten sich
nicht gerade freundlich. Dabei sollte man doch annehmen, frisch zugezogene
Nachbarn sollten sich etwas zurückhaltender benehmen.
Fazit
Ich weiss nicht, ob Brian Keene religiös ist. Aber er kennt die Bibel. Immer
wieder finde ich in seinen Romanen Anklänge an die Bücher der Christen.
Vielleicht will er uns als neuer Messias klar machen, dass das jüngste Gericht
bereits vor der Tür steht und er mit seinen Romanen nur die positiven Seiten
aufzeigen will? Oder führt er nur die Werke von Howard P. Lovecraft weiter, der
mit seinem Chtulhu-Mythos ähnlich düster schrieb? Zumindest halte ich die
Vorstellungskraft des Autors für unerschöpflich. Krankheiten und Gewalt,
Überlebenswille und der Kampf gegen seinesgleichen beschäftigt den Mensch von
nun an. Ständig werden die Hauptfiguren mit neuen Problemen überhäuft. Dabei
sind es keine Normalbürger, an denen er sich vergreift, sondern immer Menschen,
die am Rande der Gesellschaft stehen. Alte Menschen mit ihren körperlichen
Gebrechen, Gangmitglieder mit gewalttätiger Vergangenheit und andere mehr. Dem
Buch fehlt nichts, ein wenig 'Schwächer' als der erste Roman Das Reich der
Siqqusim, wenn man es so bezeichnen will. Doch der nächste Roman wird wieder
besser. Beklemmender, personifizierter und Hoffnungsloser. Glaubt mir. Ich habe
ihn schon gelesen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 26. Dezember 2008 2008-12-26 12:04:15