Kathie Chandler arbeitet bei der Firma MMI als Sekretärin der
Geschäftsführung. An sich ist das nichts besonders, es gibt genügend
Sekretärinnen in dieser Position. Wenn da nicht dieser besondere Umstand wäre,
dass in dieser Firma jeder irgendwie magisch begabt ist, einschliesslich des
Geschäftsführers Merlin. Wie sagt Kathie auf Seite 11 unten: "Ich arbeite
für eine Firma, die Manhattan Magic & Illusions, Inc. heißt - das ist wie eine
Art Microsoft für User aus der Zauberwelt, nur mit weniger
Weltbeherrschungswahn." Wenn ich solch einfache aber um so treffendere
Sätze gleich zu Anfang lese, macht es Spass, dieses Buch in der Hand zu halten,
auf den Zug am Bahnhof zu warten und ruck zuck 30 Seiten gelesen zu haben.
Einfach toll. Bleiben wir aber bei Kathie Chandler, der etwas 'grauen Maus' der
Firma, die selten ein Date mit einem Mann hat und noch seltener mit einem Mann
zweimal hintereinander. Dabei hat sie doch grosse Vorteile. Unter anderem den
Vorteil, gegen Magie Immun zu sein. Und dann geht es ganz langsam los. Ein Spion
treibt sich in Merlins Firma herum und hat Unterlagen an sich genommen, die
wichtig genug waren, dass man nun dabei ist, dem Spion eine Falle zu stellen.
Dabei steht Kathie im Mittelpunkt. Weil unter diesen Verdächtigungen
untereinander das Betriebsklima leidet, ist Kathie dabei mit ein paar Massnahmen
das Klima wieder aufzubessern. Aber auch Kathie hat Probleme. Weniger mit den
Mitarbeitern, sondern eher mit der Tatsache des Verlustes ihre Magieimmunität.
Wer sich den amerikanischen Titel once upon stilettos anschaut, wird bald
merken, dass die neuen roten Schuhe der auslösende Faktor sind. Mir persönlich
würde ein anderer Titel besser gefallen. Aber man will sich wohl an den Titel
Hex in the City in Anspielung an die Fernsehserie sex and the city, anlehnen.
Wie auch immer. Kathie gerät in eine Intrige, weil der Verlust ihrer Immunität
von aussen gesteuert wird. Bis sie jedoch in der Lage ist, den Spion wirklich
auszumachen hat sie das Problem mit den Männern. Mit den roten Schuhen steigt
ihr Selbstbewusstsein und es gelingt ihr sogar an einem Abend, von zwei
verschiedenen Männern geküsst zu werden, wo sie doch sonst noch nicht einmal
von einem Mann geküsst wird.
Fazit
Der Stil von Shanna Swendson hat mir sehr zugesagt, war locker, leicht, fast
flüchtig. Ein Roman mit wirklich schöner Unterhaltung. Dazu ein wenig Magie,
die nur das Mittel zum Zweck darstellt, eine Geschichte zu transportieren. Die
Geschichte wiederum ist launig geschrieben, die Übersetzung durch Birgit
Schmitz durchaus gelungen zu nennen. Ich glaube, dass diese Art von
FUN-tasy-Literatur wird sich einen Platz in der Belletristik erobern.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 26. Dezember 2008 2008-12-26 11:48:26