Tamír Triad 1. Band
Der machtversessene Erius schlägt alle Warnungen in den Wind, als er sich daran
macht, in Skala der Herrscher zu werden. Alle Rivalen, vom Greisen zum
Kindesalter werden getötet. Mit ihm als Herrscher geht es allerdings dem Land
schlecht. Ein Unglück kommt selten allein Seuchen, Missernten, gewaltsame
Auseinandersetzungen sind seit seiner Thronbesteigung die Regel. Denn es gibt
etwas, dass er ignorierte. Nur eine Königin darf herrschen, wenn das Land
weiterhin unter göttlichen Schutz stehen soll.
Erius' Halbschwester ist die Frau von Herzog Rhius. In Verbindung mit der
zweihunderzweiunddreissig Jahre alten Magierin Iya und dem noch sehr sehr jungen
Magier Arkoniel hecken sie einen gefährlichen Plan aus. Erius ist schwanger und
bringt Zwillinge auf die Welt. Ein Junge und ein Mädchen. Um das Mädchen zu
schützen, muss der Junge sterben und das Mädchen nicmmt die Gestalt des Jungen
an. Sie heisst ab sofort Tobin. Die Hexe Lhel die ihnen helfen sollte, das
Mädchen zu verwandeln, gibt ihr bestes. Trotzdem geht etwas schief. Der Geist
des Zwillingsbruders konnte nicht gebannt werden und schwebt frei in der Welt
umher. Er ist nun so etwas wie ein böser Dämon, der namenlos nur als Bruder
bezeichnet, um Tobin herum da ist. Erst mit den Jahren erfährt Tobin, wie sie
den Geist zu ihrem Verbündeten machen kann.
Tobin soll nach dem Tod der Eltern an den Hof von Erius. Als Gefährte von
Prinz Korin will man den möglichen Thronfolger unter Kontrolle halten. Tobin
ist jemand, der schnell Freundschaften schliesst und mit allen Menschen, den
meisten zumindest, gut auskommt. So auch am Hof. Bald ist sie, wie auch ihr
Freund Ki, der Sohn eines verarmten Ritters, im Kreis der gleichaltrigen
aufgenommen.
Probleme treten auf, als der Junge plötzlich in die Pubertät kommt. Das
Aussehen eines Jungen bedeutet noch lange nicht, kein Mädchen mehr zu sein. Und
so kommen die Monatsblutungen plötzlich und unverhofft. Tobin glaubt an einer
Krankheit zu leiden. Dieses Leiden kann aber gleichzeitig ihr Geheimnis lüften
und den Tod zur Folge haben.
Fazit
Ich weiss nicht, woher Michael Krug die Zeit nimmt. Er ist Verlagsleiter,
Herausgeber, Übersetzer, Pressesprecher, sucht Talente in Deutschland und
Autoren in Übersee. Und er hat Familie, die auch etwas von ihm will.
Wahrscheinlich kennt er das Geheimnis von Framstag Sam, der einen zusätzlichen
Tag zwischen Freitag und Samstag hat oder von den Midnighters mit ihren
zusätzlichen mitternächtlichen Stunde.
Mit der Herausgabe der Trilogie Tamír Triad und der Übersetzung ist er
beschäftigt gewesen.
Der erste Band der Trilogie ist in der Übersetzung gut gelungen. Sie lässt
sich flüssig lesen, ist spannend und ausführlich. Vielleicht ein wenig zu
ausführlich, denn die amerikanische Autorin lässt sich Zeit mit ihrer
Erzählung. Sie erzählt viel und ausführlich. An manchen Stellen ist es mir zu
ausführlich. An diesen Stellen hätte ich mir eine kleine Straffung gewünscht.
Tobin und ihre Welt wird so ausführlich vorgestellt, als sei Lynn Flewelling
selbst dort gewesen.
Aus diesem Grund gelingt es ihr, den Haupthandlungsträgern nicht nur ein
Gesicht, sondern auch eine Seele zu geben. Sofern das bei Geistern möglich ist.
Gleichzeitig ermöglicht sie es ihren Handlungsträgern nicht nur zu handeln,
sondern gibt ihnen eine Möglichkeit, ihr Handeln verständlich zu machen. Der
Leser hat sofort Verständnis für die handelnden Personen. Auch, oder gerade
weil der Mord an Tobins Bruder eine verwerfliche Handlung darstellt.
Alles in allem ist der Roman fesselnd mit dem Wunsch nach mehr.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 17. Dezember 2008 2008-12-17 06:53:43