Alexandra kämpft mit beunruhigenden Traumbildern von einem Boot an einem See
und weiß zunächst nicht, wo sie ist. Sie findet sich bewegungsunfähig in
einem Krankenhausbett ohne Erinnerung daran, was passiert ist. Nach einem
Unfall beim Schwimmen muss Alexandra sich damit abfinden, dass sie gelähmt
bleiben wird. Alexandra bekommt Schulunterricht am Krankenbett. In einsamen
Stunden, die sich endlos hinzuziehen scheinen, hängt sie poetischen
Vorstellungen vom Wind nach, der mit ihr spricht. Die 13-jährige Schülerin
kann sich nicht vorstellen, je wieder in ihre alte Schule zurückzukommen - was
soll sie tun, wenn alle anderen sie dann neugierig anstarren? Alexandra
verarbeitet Schock und Selbstzweifel in ihren Gesprächen mit dem Wind und
reagiert in diesen Gesprächen mit allen Sinnen. Schließlich wird sie sich dem
Alltag als Körperbehinderte stellen, lernen mit dem Rollstuhl umzugehen und in
ihr behindertengerecht umgebautes Elternhaus zurückkehren. In der Zeit, in der
Alexandra lernt, ihre Behinderung anzunehmen und sich wieder anderen Menschen
zuzuwenden, ist die enge Beziehung zu ihrer behandelnden Ärztin besonders
wichtig für sie. Schließlich kann Alexandra sich sogar vorstellen, als
Behinderte weiter Sport zu treiben.
Die Autorin Katarzyna Zychla (*1971) sieht ihre Geschichte als Bibliotherapie,
die sich ausdrücklich auch an nicht behinderte Schüler, an Eltern und
Geschwister behinderter Jugendlicher wendet. Bibliotherapie umfasst Therapie
durch Schreiben wie auch den therapeutischen Einsatz ausgewählter Texte.
Fazit
Die kurze, sehr poetische Erzählung für Jugendliche "Das Mädchen, das
mit dem Wind tanzt" zeigt deutlich pädagogische Absichten der Autorin.
Trotz der ernsten Thematik lässt sich die von Schnitten und Dialogen voran
getriebene Handlung leicht lesen.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 08. Dezember 2008 2008-12-08 09:42:23