Michael Moore gelang mit seiner 333 Seiten langen, bissigen Collage der
politischen Unzulänglichkeiten Präsident Bushs ein außerordentlich Erfolg
verwöhntes Machwerk. Und das zu Recht:
Inhaltlich geschickt scheut sich der Autor nicht davor, mit Humor an politisch
schwere Themen zu gehen. Somit darf natürlich auch nicht eine recht
unterhaltsame, wenn auch ziemlich übertrieben dargestellte Betrachtung des
amerikanischen Lebensstils fehlen, den die US-Amerikaner, allen voran ihres
Präsidenten, pflegen. Denn wie es der so Autos sieht, muss sich eben auch jener
Kritik gefallen lassen, der unter notorisch-manischen Größenwahnsinn leidet.
Und eben dieser Größenwahnsinn überträgt sich dann auch auf die
Außenpolitik der USA, so die Theorie Moores. Dass auch Teile der amerikanischen
Bevölkerung dieser Meinung sind, beweisen die enormen Verkaufszahlen dieses
Werkes in den Staaten. Denn gerade der intellektuelle Part der amerikanischen
Bevölkerung ist nicht so naiv, diesem hiesigen Präsidenten vollends Respekt zu
zollen. Selbst die Geschehnisse des 11.Septembers 2001 rechtfertigen dabei nicht
eine permanente "Säbelrassel-Politik" auf unterstem Rache-Niveau.
Somit spricht der Autor hier dem Großteil der Welt aus der Seele, den "nie
gewählten Präsidenten Bush" (Zitat: Michael Moore) eine
unsympathisch-dilettantische Stupidität zu attestieren.
Das einzige Manko des Buches ist der manchesmal allzu saloppe Sprachstil, der
häufig dazu führt, dass gewisse Themen recht überzogen und somit unscharf
dargestellt werden als auch weit von der Realität abgleiten. Da hat es der
Autor hier und da vielleicht ein wenig übertrieben...
Fazit
Das Werk (hier in seiner Originalsprache) ist allen Interessierten zu empfehlen,
auch wenn man schon einen gewissen Abstand zum Autor halten muss, der nur selten
völlig objektiv und somit auch nur selten wirklich stichhaltig argumentiert.
Ansonsten aber überzeugt das Buch durch Humor und Bissigkeit.
Vorgeschlagen von Christian Preihs
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veröffentlicht am 25. April 2003 2003-04-25 18:52:46