Nevare Trilogie 2. Band
Nachdem der Kavalla-Student Nevares die Fleckseuche überlebte, macht er sich
auf den Weg nach hause. Er hat die Erlaubnis erhalten, an der Hochzeit seines
Bruders teilzunehmen. Ausser seinem Pferd nimmt er noch etwas mit. Sein Körper
hat die seuche zwar überstanden, doch statt wie jeder andere, der die Seuche
überlebte, abzunehmen, tritt das Gegenteil bei ihm auf. Er wird immer dicker.
Nevare freut sich für seinen Bruder, dass dieser seine Angebetete heiratet.
Aber noch mehr freut er sich auf seine Verlobte Carsina. Auf der Reise nach
hause macht ihm sein Fleck-Ich zu schaffen. Jenes Ich, dass durch die Seuche
entstand und langsam die Oberhand im gemeinsamen Körper anstrebt. Nevare spürt
die Magie des Flecken-Ich und die Auswirkungen. Bei der Reise erblickt er zum
ersten Mal die spindelförmige Felsnadel der Flachländermagie. Sein Fleck-Ich
übernimmt kurzfristig die Kontrolle und zerstört die Spindel und damit die
Flachländermagie.
Endlich auf dem Gut seiner Eltern angekommen, sorgt er für Entsetzen. Obwohl
er während der Reise kaum etwas gegessen hat, nahm er unheimlich zu. Sein Vater
kann den verfetteten Sohn nicht ertragen. Auf der Hochzeit schliesslich bringt
er Schande über die Familie mit seinem Aussehen. Sogar seine Verlobte Carsina
will nichts mehr von ihm wissen. Seine Beteuerungen, die Seuche sei an seinem
Zustand schuldig, glaubt ihm keiner, weil jeder mit Sicherheit weiss, dass man
nach der Seuche rappeldürr wird. Nevare wird auf eine Zwangsdiät gesetzt und
harte körperliche Arbeit für eine Gewichtsreduzierung sorgen. Das ist
zumindest der Plan des Vaters, der jedoch nicht aufgeht. Statt dessen gewinnt
Nevare weiter an Gewicht. Kurz darauf erreicht ihn ein Schreiben der Garnison.
Er ist entlassen. Aus gesundheitlichen Gründen. Dieses Schreiben sorgt für
einen endgültigen Bruch mit seinem Vater. Kurz darauf sucht die Seuche das Gut
heim und fast die ganze Familie stirbt daran. Die Folge für Nevare, sein Vater
verstösst ihn nun endgültig.
Nevare zieht es in den Wald. Er will von den Fleckleuten erfahren, was es mit
seiner Fettsucht auf sich hat. So zieht er weg von zuhause und trifft auf Amzil,
eine ehemalige Hure und deren Kinder. Eine Zeit lang hilft er ihr in dem
vergessenen Dorf am Ende der Königsstrasse. Nevare hat sich schon damit
abgefunden hier seinen Lebensabend zu verbringen, als er auf den verwundeten
Kavalla-Scout Buel Hitch trifft. Buel überredet ihn, zur Garnison Getty weiter
zu reisen. Hier erhält er auf Buels Empfehlung den Job des Friedhofswärters.
Der Job ist nicht gern gesehen, denn die Fleckleute stehlen die Leichen und
hängen sie in den Wald. Die Gegend leidet an einer bedrückten und
verängstigten Atmosphäre, was die Leute dazu bringt, kaum zu arbeiten und
schon gar nicht an der Strasse des Königs. Als die Fleckleute wieder Leichen
stehlen, macht sich Nevare, der seine Freunde Epiny und Spink wieder traf, auf
den Weg, die Leichen zurück zu bringen. Das Vorhaben ist leichter gesagt als
getan. Im Wald trifft er Olikea, die ihm erzählt er sein ein
"Grosser" einer, der grosse Magie wirken kann. Sie mästet Nevare,
nach dem Motto, je dicker, desto besser für die Magie.
Wieder zurück versucht er zwischen den Gerniern und den Fleckleuten zu
vermitteln. Ausgerechnet zu einer Inspektionsrunde soll ein neuer Angriff mit
der Seuche erfolgen. Aber sein Fleck-Ich kennt keine Gnade.
Fazit
Es ist Schade dass Robin Hobb, alias Margaret Astrid Lindholm Ogden, sich so auf
die Hauptfigur Nevare versteift. Sein Fettsuchtproblem, eines der amerikanischen
Bevölkerung im Allgemeinen, wird zwar behandelt. Aber mit "Die Seuche ist
schuld" bietet sie weder ihrem Helden noch der lesenden Gesellschaft eine
Lösung. Bei Nevare ist es die Seuche, bei den Amerikanern ist es die Werbung.
Immer jemand anderes. Trotzdem gelang es der Autorin nicht, mich ganz zu
überzeugen. Wenn sie jedoch vorhatte, beim Leser ein Ekelgefühl gegenüber
Nevare und seiner Fettleibigkeit hervorzurufen, dann ist ihr das gelungen. Mit
dem nachteil, dass er jetzt der Unsympath der Erzählung darstellt. Eine weitere
Einzelheit an die sie anknüpft ist die amerikanische Geschichte um Ghettysburg,
bei ihr schlicht Getty genannt. Die Haupthandlung ist jedoch der Vater - Sohn -
Konflikt. Ihr widmet die Autorin sehr viel Platz.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 28. November 2008 2008-11-28 09:39:24