Die hübsche Tochter von Michel und Marie Adler, Trudi, ist die
Handlungsträgerin des nun vorliegenden Romans. Zwölf lange Jahre hatten Michel
und Marie Zeit sich um sich selbst und ihre Kinder zu kümmern. Trudi hat sich
inzwischen verliebt und hofft sehr darauf, auch ihren Liebsten heiraten zu
dürfen. Ihre Freundin Bona scheint da weniger Erfolg beschieden zu sein. Die
Entjungferung scheint Trudi noch Spass gemacht zu haben, spätere
Vergewaltigungen dann weniger. Auf der Hochzeit der Freundin wird Michel
umgebracht. Die zwei Verdächtigen legen einen Meineid ab und bleiben daher
unbescholten. Hintergrund ist die Gier des Würzburger Bischofs, der es auf die
Ländereien von Michel und Marie abgesehen hat. Mit dem Tod von Michel hofft er
auf eine bessere Übernahme der Länderein von Kibitzstein. Für die Witwe Adler
und ihre Familie ändert sich nun einiges. Einstige Freunde entpuppen sich nun
zu Neidern und habgierigen Nachbarn. Alles drängt gegen Marie und sie hat keine
Hoffnung. Da macht sich Trudi auf den Weg einer langen Wanderung zum König. An
dieser Stelle könnte man den ersten Band, Die Wanderhure, noch einmal lesen.
Trudi auf dem Weg zum König, mit der Bitte, dass der ehemalige Gönner noch
einmal helfend einschreitet. Wenn sich das störrische Kind erst einmal etwas in
den Kopf gesetzt hat, dann setzt sie es auch durch. Komme was wolle.
Fazit
Die Fortsetzung der erfolgreichen Wanderhuren Trilogie durch die Tochter war
sicherlich ein Kunstgriff, um weitere Käufer anzulocken. Ich denke, wenn man
die Bücher als Heftromane herausgegeben hätte, würde man ein viel grösseres
Publikum erreichen. Man könnte durchaus eine Endlosserie daraus machen. Denn
die Trivialliteratur wird durch das Autorenpaar perfekt beherrscht.
Das Buch lässt sich leicht und locker lesen, wenn man erst einmal den
schleppenden Beginn hinter sich hat. Man hätte den Beginn locker um 200 Seiten
kürzen können, ohne dass es aufgefallen wäre. Das Autorenpaar bewirft die
Leser mit Namen von Personen und Örtlichkeiten und verwirrt dadurch. Im Anhang
wird zwar alles geklärt, aber mal ehrlich, ich will ein buch zur Unterhaltung
lesen und nicht zum Nachschlagen. So böse wie es klingt, erst mit der Ermordung
von Michel Adler, beginnt eine abenteuerliche Wanderung. Eine gute Mischung aus
erfundenen, historischen Liebesroman mit fesselnder Handlung. Man liest es
schnell durch und hat für einige Zeit eine nette Unterhaltung. Für einfache
Gemüter bestens geeignet ein wenig abzuschalten und in eine Phantasie-Welt
abzutauchen. Die Figuren sind klar getrennt in gute und böse Leute und
natürlich, wie in einem guten Märchen, ereilt den Bösen das gerechte
Schicksal. Oder das was der Leser als gerecht empfindet.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. November 2008 2008-11-28 09:20:25