Phykadonien ist ein Land, welches ein wenig an die Mongolei angelehnt ist, aber
die Bewohner stehen eher irgendwo zwischen Mongolen, Hunnen und
Prärie-Indianern. Es gibt endlos weite Grassteppen, in denen die Stämme der
Phykadonier mit ihren Herden umherziehen, aber im Westen auch hügeliges
Grasland mit Bauminseln und Bachläufen. Im Süden geht die Steppe in
trocken-heiße Savannen über, an die das geheimnisvolle Land Kurézé grenzt,
dessen Bewohner angeblich Dämonen anbeten. Im Norden endet die Steppe dagegen
an dicht bewaldeten Hügeln, die kein Phykadonier freiwillig betritt, denn in
dem Gewirr aus Schatten und Laub fühlen sie sich erdrückt und versteckten
Raubtieren ausgeliefert. Diese Beschreibung kann man auch auf der Karte
einsehen, die Rebecca Abe gemalt hat und die der Erzählung voran steht.
Die Steppe, die Heimat des jungen Kriegers Brannin, versinkt in einer
unerklärlichen Dunkelheit. Weder geht die Sonne auf, noch lassen sich Mond und
Sterne sehen. Brannin und Grachann versuchen den Ursprung der Dunkelheit zu
klären. Vielleicht ist die Dunkelheit gar nicht natürlichen Ursprungs, sondern
dient nur dazu, die Steppenkrieger in einen nicht gewollten Krieg zu treiben.
Aber da steht etwas im Weg, dass sie dazu veranlasst, das Weite zu suchen.
dieses Weite findet sich aber nicht in den unendlichen Steppen von Phykadon,
sondern im Land Sarmyn. Unter der Herrschaft vom Kriegsherr werden sie Krieg in
das Nachbarland tragen, um dort eine neue Heimat zu finden. Allerdings sind die
Waffen der Steppenkrieger denen der in Metall gewandeten Ritter unterlegen. Und
die Mauern halten den Steppenkriegern stand.
In Sarmyn gibt es den jungen Regin, der sich lieber mit Mädchen beschäftigt
und gar nicht vor hat, um Thron und Land zu kümmern. Selbst als er eine Stimme
hört, die ihn zum König machen will, ist er nicht unbedingt bereit für diese
Aufgabe.
Ein paar andere Handlungsträger sind Arion und seine Schwester. Er versucht
sich am Königshof einzuleben, Sava hingegen plagt sich mit eigenen
Problemen.
Wie auch immer, schon bald mischen sich die Einzelschicksale zu einem grossen
neuen Schicksalsweg. Den Weg, die die Handlungsträger gemeinsam gehen müssen,
wollen sie nicht gegen den grossen Unbekannten verlieren.
Fazit
Was mich ärgert ist der Umstand, dass nirgends erwähnt wird, den ersten Teil
einer neuen Trilogie vor sich zu haben. Der Roman bietet viel, vor allem aber
erzählerische Abschnitte, die scheinbar ohne Bezug zur eigentlichen Handlung
stehen und zu Handlungsfäden, die am Ende des Buches immer noch unvollendet
sind. Wer keine Kenntnis davon hat, einen Mehrteiler vor sich zu haben, wird den
Band zurecht negativ bewerten. Die Bewertung hängt also viel davon ab, ob
wichtige Informationen gegeben werden.
Bislang konnte mich die Autorin mit ihren Büchern und ihren Figuren
überzeugen. An ihrer Erzählkunst gibt es nichts auszusetzen. Ich bin sehr
zufrieden mit dem was ich lesen konnte.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 20. November 2008 2008-11-20 06:10:39