Balbok und Rammar, die ungleichen und streitsüchtigen Ork-Brüder aus Michael
Peinkofers Der Schwur der Orks, sind auf magische Weise auf einer entlegenen und
unbekannten Insel gestrandet. Die Frage die sich den beiden grobschlächtigen
Gesellen stellt ist, ist dies der legendäre Zufluchtsort der Elfen? Auf der
Insel ist nichts, wie es sein sollte: Die eigentlich friedliebenden Elfen
regieren mit Grausamkeit und Härte von einer uneinnehmbaren Kristallfestung
Crysalion aus. Da stimmt nichts mit den Elfen, nirgends gibt es etwas, dass auf
Nachsicht und Güte schliessen lässt. Die Geschöpfe des Bösen dagegen, zu
denen die Orks und Gnome gezählt werden, sind unterwürfige, völlig
verweichlichte Wesen. Balbok und Rammar setzen alles daran, die Elfen zu
besiegen, geraten jedoch erst einmal an eine Bande barbarischer Piraten, die vor
der Küste ihr Unwesen treiben. Zusammen mit den Freibeutern setzen die Orks
alles daran, die Elfen zu besiegen, sich selbst zu Herrschern aufzuschwingen und
die verkehrte Welt wieder ins Lot zu bringen. Denn für die kaltschnäuzigen
Krieger gibt es nur ein Gesetz - die scharfe Klinge der Streitaxt. Doch bis es
soweit kommt, muss man sich erst einmal mit ein paar Kobolden auseinander
setzen, die sich gar nicht verscheuchen lassen, sondern sich recht
angriffslustig zeigen. Dieses ungewöhnliche Verhalten ist jedoch nicht alles,
denn die Elfen entpuppen sich als Dunkelelfen.
Fazit
Michael Peinkofer gelingt es, mit seinem dritten Band um die Orks, die Sympathie
für die beiden Brüder weiter zu erhöhen. Er überrascht den Leser zudem mit
ein paar Dingen, die er nicht in dieser Form erwartet. Ich glaube allein das
macht das Lesen nicht nur lesenswert, sondern sorgt für weiteren Lesespass. Dem
Roman liegt eine eigene Dynamik zugrunde, die den Leser durchaus fesselt. Die
beiden skurillen Orks erinnern zu oft an die Filmkomiker Laurel und Hardy. Aber
mit dicken und doofen Orks verfällt Michael Peinkofer wieder in die üblichen
Klischees. Orks sind in der Literatur, wohin man auch sieht, naiv und
einfältig. In entsprechenden Fantasy-Rollenspiel-Systemen ist das ebenfalls der
Fall. Bei Michael Peinkofer ist das nicht anders. Der eine der beiden Brüder
hat für ihre Probleme Lösungen zur Hand, der andere sieht es mehr als seinen
Verdienst an. Aber wie dem auch sei, Orks sind in der Masse eben die tumben
Haudraufs. Sie machen ständig ihre eigenen Sachen, und sind doch so anders als
die edlen Elfen. Aber sind Elfen wirklich die guten Wesen? Bei Michael Peinkofer
wird aus dem Abenteuer eine lockere Unterhaltung, mit vielen Dingen, die mich an
andere grosse Autoren erinnern.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 20. November 2008 2008-11-20 06:05:41