Bei diesem Mysterythriller kann man den Begriff Mystery getrost streichen, es
kommt nichts mysteriöses drin vor. Auch die ganzen Abhandlungen, die in tiefer
Vergangenheit angesiedelt sind kann man getrost weglassen, sie haben keinerlei
Einfluss auf die Handlung.
Was übrig bleibt ist eine spannende Krimierzählung, die mit überraschenden
Wendungen überzeugt. Craig Smith greift das Thema auf, dass kurz vor der
Hinrichtung von Jesus von Nazareth ein Bild von ihm angefertigt wurde. Über die
Jahrtausende hinweg hat das Bild bei unterschiedlichen Sammlern sein dasein
gefristet und war nur durch Hörensagen bekannt. Dieses Hörensagen ruft zwei
Diebe auf den Plan, die sich für eine Eigentumsübertragung einsetzen. Klar,
dass der jetzige Besitzer sich dagegen sträubt, deshalb gleicht sein schweizer
Anwesen einer Festung. Die Besitzverhältnisse sind jedoch nicht ganz klar, da
ein anderer Ex-Besitzer Ansprüche erhebt, weil sein Bild bei einer ähnlichen
Eigentumstransaktion verschwand. Jetzt ist es natürlich so, dass die Diebe
verfolgt werden, jedoch nicht von der Polizei. In diesem Fall hätte der letzte
Besitzer Probleme, seine Eigentumsrechte zu belegen. Kurz darauf mischt der
berühmt-berüchtigte amerikanische Verein aus Langley mit den drei berühmten
Buchstaben CIA mit.
Fazit
Craig Smith wechselt immer wieder die Erzählperson, so dass der Leser mal aus
Sicht der Diebe, dann wieder des CIA-Agenten etc. die Geschichte begleitet. Auf
diese Weise bleibt die Erzählung ständig spannend. Selten las ich ein Buch,
dass so lange die Spannung halten konnte. Die Nachteile habe ich bereits
genannt. Der Krimi wäre auch spannend gewesen, wenn es nicht das Bildnis von
Jesus gewesen wäre. Jeder beliebige Gegenstand hätte es in diesem Fall auch
getan. Seine beteiligten Personen, allen voran der CIA-Agent T. K. Malloy, sind
Menschen wie Du und ich. Keine Superhelden wie James Bond, aber auch keine
mitleidheischenden Waschlappen, die mehr durch die Erzählung heulen als
handeln. T. K. Malloy ist für mich die Person, der ich weitere Abenteuer
zutraue, wenn sie der Autor denn schreiben würde. Malloy ist eine Figur mit den
berühmten Ecken und Kanten, die einen Menschen ausmachen. Die anderen Personen,
Auftraggeber, Klienten, Nebenfiguren, sind ebenfalls gut gelungen. Als Leser
hatte ich nie das Gefühl, künstlich erschaffene Personen durch die Handlung zu
begleiten.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 08. Mai 2008 2008-05-08 07:52:40