Mal wieder widmet sich ein Autor dem ehemaligen Geheimbund Illuminati: Dan Brown
schuf mit seinem rund 800 Seiten langen Werk ein zweifelsohne spannendes Werk,
das darüber hinaus auch recht gut recherchiert ist und äußerst detailliert
verfasst wurde.
Der zum Teil aber wirklich haarsträubende Plot lässt das Realitätsfundament,
welches Brown verzweifelt versucht, aufzubauen, aber schnell einstürzen. Man
sollte das Buch zwar nicht gleich wegen jeglichem kleinen Logikfehler als
schlecht verurteilen, nur versucht der Autor besonders mit den Passagen, in
denen es um die "gestohlene Antimaterie" geht, jedwede Naturgesetzte
außer Kraft zu setzen. Da stellt sich nur die Frage, warum er das tut. Die
Geschichte hätte man auch an einem anderen Leitfaden ebenso spannend erzählen
können, ohne jeden auch nur annähernd naturwissenschaftlich denkenden Geist zu
vergraulen.
Insgesamt seltsam wird auch der Spannungsaufbau generiert: Jede Szene, in der
ein gewisses Spannungstempo aufkommt wird abrupt gestoppt. Der Leser fühlt sich
quasi so, als wäre ihm der Bus direkt vor der Nase weggefahren.
Das Buch wirkt insgesamt auch ein wenig zu lang. So tun sich zwangsläufig
Längen in der Geschichte auf, welche ebenfalls wahrlich nicht notwendig gewesen
wären! Schade, dass sich der Autor das ansonsten rhetorisch flüssige Agieren
selbst so kaputt gemacht hat...
Wer ein wirklich extrem spannendes, zudem auch absolut realistisches Werk lesen
will, empfehle ich dringend
Tess Gerritsens "Die
Chirurgin". Da wird man sicherlich nicht enttäuscht!
Fazit
Ein reizvoller Roman, der aber stilistisch ungeschickt und viel zu lang verfasst
wurde, auch wenn der günstige Preis überzeugt.
Vorgeschlagen von Christian Preihs
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veröffentlicht am 21. April 2003 2003-04-21 19:19:00