Der Roman Nordlicht ist die direkte Fortsetzung von Nordland und der dritte Band
wird sicherlich auch den Begriff NORD im Namen tragen. Es geht wieder um die
beiden Mädchen Lena und Hanna, die kurz vor dem Jahr 1000 geboren wurden. Die
Schwestern wuchsen in einem Kloster auf, weil sie ihre Eltern früh verloren.
Sie sind inzwischen erwachsene junge Frauen. Lena ist eine Weißfrau geworden
mit einer Tochter Namens Ragna-Sophie die sie mit ihre Verlobten Natas aufzieht.
Zu dritt sind sie auf dem Weg nach Nagelfarsend, einer Küstenfestung. Auf der
Karte im Buch kann man sehr schön sehen, wo Nagelfarsend im Vergleich zu den
bekannteren Trondheim und Haithabu liegt. Daher ist es sehr gut möglich, die
Geschichte auch geographisch zu verfolgen. Lena ist erstaunt, dass gleich nach
der Ankunft in Nagelfarsend die Hochzeit der beiden stattfinden soll.
christliche Priester und heidnische Druiden stehen gleichermassen bereit, die
Trauung durchzuführen. Schwester Hanna, die Seiltänzerin kommt ebenfalls um an
der Zeremonie teilzunehmen. Die Mutter erscheint ebenfalls zur Hochzeit, doch
niemand klärt auf, woher. Auf Lena wartet eine weitere Prüfung. sie soll den
Indianerjungen Nemitsno zurück in seine Heimat, das spätere Amerika, bringen.
In ihrer Begleitung befindet sich auch ihre Tochter Ragna-Sophie, von der wir
bereits zu Beginn des Buches lasen. welche Rolle sie spielt, wird sich
möglicherweise erst im dritten Band zeigen. Hanna hingegen ist auf dem Weg
nach Salerno, um dort die Verwandten des verstorbenen Vaters aufzusuchen. Eine
weitere Handlung beschäftigt sich mit dem Jugendfreund der beiden jungen
Frauen. Er versucht sein Glück im hohen Norden als Jäger. Damit dürfte ich
die Handlungsträger kurz vorgestellt haben. bei manchen der Handlungen bin ich
mir aber nicht sicher, warum sie überhaupt bestehen. Hier wird quer über die
nördliche Halbkugel gereist, von Salerno in Italien bis nach Grönland und
Amerika. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass man in der damaligen Zeit nicht
einfach so reisen konnte. Im Gegenteil die meisten Menschen kamen nicht mal aus
ihrem Dorf heraus, es sei denn man war Händler. Nordlicht ist ein Roman vor dem
Hintergrund der Christianisierung der Welt. Überall tauchen die Priester auf
und nutzen die Uneinigkeit der druidisch gelenkten Völker um sie noch mehr
voneinander zu trennen und die Saat der Christen zu säen. Lena reist erst zur
Burg ihres Verlobten, wo seine Verwandten wohnen, dann macht sie sich auf den
Weg nach Amerika. Mal eben so als Aufgabe einer Prüfung. Die Idee für die
Prüfungen der Hexe Lena ist sicherlich nicht schlecht als Grundlage für eine
Erzählung.
Fazit
Die Idee für die Prüfungen der Hexe Lena ist sicherlich nicht schlecht als
Grundlage für eine Erzählung. Ich persönlich habe ein wenig an der Handlung
zu bemängeln. Man könnte es so beschreiben, der Handlungsfaden hat an vielen
Stellen Knoten, die sich nicht lösen lassen, dann wieder durchgeschabte
Stellen, wo er sehr dünn wird. Karin Schulze möchte eine Geschichte erzählen.
Dies gelingt ihr auch, nur dass ich zu verwöhnt bin. Auf dem Bild auf dem
Buchrücken sieht sie sehr jung aus und ich schätze mal, sie ist keine zwanzig
Jahre alt. Für mich bedeutet das, ihr fehlt einfach Erfahrung beim Schreiben.
Ein guter Lektor hätte sicher noch ein paar Tipps zum überarbeiten gegeben.
Dass eine Zusammenfassung des ersten Buches abgedruckt wurde ist löblich, aber
nicht hinten im Buch, wo sie keiner sucht.
Zusammengefasst würde ich sagen, das Buch ist von der Idee nicht schlecht.
Aber man hätte die Reisen ein wenig einschränken können. Nicht so
übertrieben weit. In der Erzählsprache tut sich Karin Schulze etwas schwer.
Etwas holprig zu lesen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 07. November 2008 2008-11-07 10:10:13