Die dunklen Welten 1. Band
Sebastian ist ein Inkubus und lebt seit fünfzehn Jahren zurückgezogen im
Sündenpfuhl. Er will nichts weiter als seine Ruhe und lässt sich nur durchs
Leben treiben. Keine Ziele kein Antrieb. Dann tritt die junge verführerische
Lynnea in sein Leben. Sie taucht im Sündenpfuhl auf und berichtet ihm von einer
geheimnisvollen Macht, die Ephemera bedroht. Ephemera ist Landschaft und Wesen
zugleich. Um sich zu schützen, wurde Ephemera in tausend Teile zerlegt. Alle,
die nun von einer Landschaft in die andere will, ist auf eine Brücke
angewiesen, die die Reisenden dorthin bringen, wohin sie es wünschen.
Allerdings kann es sein, dass die Brücken sich eher an die tief in der Seele
befindlichen Wünsche halten. Überraschungen im Transport kommen daher durchaus
vor. Der grosse Weltenverzehrer hat es auf Ephemera abgesehen. Er ist es, der
die Welt ins Chaos treiben will. Die letzte Hüterin des Herzens hat die Macht,
sich dem Weltenverzehrer entgegen zu stellen. Aber die Feinde der Hüterin sind
zahlreicher als ihre Verbündeten. Das Ziel ist es, die Welt Ephemera und vor
allem die Teilwelt Sündenpfuhl zu schützen. Die Welt kann sich ständig
verändern, je nachdem, welche Wünsche die Bewohner haben. Da die Welt nicht in
der Lage ist, zwischen Wünschen und Launen zu unterscheiden, übernehmen dies
die Wächter des Landes. Doch gerade die Wächter waren es, die den
Weltenfresser das erste Mal in die Welt entliessen und nur mit grosser Mühe
gelang es ihnen, den Weltenfresser festzusetzen.
Bislang war Sebastian mit seinem Leben dort zufrieden, konnte dem menschlichen
Laster begegnen ohne sich anstrengen zu müssen. Er hatte keine glückliche
Kindheit. Mit fünfzehn Jahren fand er diesen Ort, an dem er bleiben konnte.
Doch mit Ankunft des Mädchens Lynnea ändert sich für den Inkubus alles. Er
verliebt sich in das Mädchen, der Überbringerin der schlechten Nachricht.
Leichen werden gefunden, jemand hat versucht den Sündenpfuhl zu verändern...
Die Ursache ist klar, und nur eine kann helfen. Sebastian muss sich entscheiden
einzugreifen und seine ausgestossene Cousine Gloriana Belladonna zu suchen.
Koltak ist ein Zauberer, der einen ungeliebten Sohn hat, den er aus diesem
Grund bei irgendwelchen fremden Frauen aufwachsen lässt. Koltak sollte als
Zauberer den hehren Zielen dienen, aber er ist eher ergeizig, hochmütig,
eingebildet und gar nicht der Gute an sich. Statt dessen beseitigt er jedem, der
sich ihm Widersetzt.
Fazit
Anne Bishop hat mit Lynnea, Sebastian und Koltak drei ganz unterschiedliche
Personen geschaffen, die in diesem Roman als Hauptpersonen bevölkern. Es wäre
aber vermessen, nur das Augenmerk auf diese Figuren zu legen. Anne Bishop
erschuf einen liebenswerten Kosmos, in dem Gut nicht immer Gut und Böse nicht
immer Böse ist. Wer sagt denn, dass ein Halbdämon wie der Inkubus ein
schlechtes Wesen sein muss? Die Figuren sind sehr gut beschrieben, nicht
überzeichnet und nicht zu Klischeehaft.
Die Idee der Welt, sie in tausende von Einzelteilen zu zerschlagen ist
ungewöhnlich. Einen Weltenfresser zu erfinden ist nicht unbedingt, denn den gab
es in diversen Formen, las das große Nichts der Unendlichen Geschichte am
Bekanntesten, schon in vielen Erzählungen.
Sebastian überzeugt. Ein ungewöhnlicher Hintergrund, eine aufregende
Erzählung und eine meisterhafte Autorin. Es macht einfach Spaß ein Buch zu
lesen, dass keine Fortführung einer bestehenden Serie ist und das mit dem Buch
zwei, Belladonna, abgeschlossen sein wird.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. November 2008 2008-11-05 11:43:28