Ein Künstler arbeitet an einer Plastik in seinem Garten. Er albert
währenddessen mit seiner Frau ein wenig. So entsteht ein idyllisches Bild einer
glücklichen Familie. Die Nachricht, dass der im Internat lebende Sohn bereits
seit zwei Tage vermisst wird, trifft die beiden und den Leser wie einen Blitz.
Noch ist nichts konkretes bekannt, aber das Anfangs gezeichnete Bild einer
heilen Welt hat einen tiefen Riss erhalten.
Inspektor Lynley und Sergeant Barbara Havers ermitteln wieder. Diesmal in einem
Internat. Solch einen Ort kennt der ermittelnde Inspektor aus seiner eigenen
Schulzeit. Wie hinter Klostermauern gibt es hier eigene Regeln die zu erlernen
und zu beachten sind. Nicht nur die Regeln der erwachsenen Lehrerschaft, sondern
auch jene der Jugendlichen selbst. Beide Gruppen Erwachsene und auch die
Jugendlichen haben ihre kleinen und großen Geheimnisse, die sie nur ungern den
ermittelnden Beamten preis geben.
Die Autorin beschreibt in ihrem zweiten Roman eine schwierige Ermittlung, die
nur ganz langsam ihren Geheimnisse preis gibt. Präzise und pittoresk beschreibt
sie viele kleine Details sehr sorgfältig. In der Phantasie des Lesers entsteht
ein fast dreidimensionales farbiges Bild aufgrund dieser anschaulichen
Beschreibungen. Trotzdem bleibt das Rätsel um zwei Tote junge Menschen und
dessen Lösung bis fast zur letzten Seiten geschickt aufrecht erhalten.
Fazit
Ein Krimi der Spitzenklasse mit dem Prädikat unbedingt lesenswert.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 18. April 2003 2003-04-18 20:53:23