Dies ist weniger die Geschichte von König Arthur, sondern eher die Erzählung
des Psychiaters Dr. Wolfenstein. Zu ihm kommt eines Tages der reiche Erbe Donald
McDouglas. Donald behauptet er sei der neu erstandene König Artus. Seit
frühester Jugend ist er der Meinung die Sagengestalt zu sein. Dr. Wolfenstein
zweifelt an dieser Aussage. In der modernen Welt hat eine Sagengestalt nichts zu
suchen. Er will Donald in seiner psychatrischen Abteilung von Gut Lindisfair nur
aufnehmen, wenn Donald es selbst will.
Donald bleibt freiwillig und mit seinem Erscheinen ändern sich die Insassen in
ihrem verhalten. Menschen die vorher verschlossen waren, öffnen sich und gehen
von sich aus auf die Anderen zu. Schweigsame sprechen plötzlich mit den Anderen
und selbst das Pflegepersonal wird freundlicher und aufmerksamer. Das ist noch
nicht alles. Der Doktor, als Ich-Erzähler, wird zu Belarion. Jugendliche Punks
von der Strasse werden eingestellt und entwickeln sich zu wertvollen Mitgliedern
der Gesellschaft, da sie sich um die Bedürftigen der Psychatrie kümmern. Und
mit jeder Person die sich den Bewohnern des Gutes anschliessen wird die Zahl der
Knappen und Ritter von Arthus Hof grösser. Und aus den jugendlichen Punks
werden die wichtgsten Vertreter der Tafelrunde. Bis auf das Mädchen Tilly, denn
ihr fällt die Rolle der Guinevere zu.
Fazit
Ich will die Geschichte von König Arthus nicht noch einmal vor den Lesern
ausbreiten. Die Unterschiede sind es, die diese Geschichten im Vergleich zur
Sage am Leben erhält.
Wolf-Uwe Ostermann schreibt einen neuen Roman um Arthus, der wiederkehrt, wenn
sein Land ihn am dringendsten benötigt. Es ist natürlich recht einfach, als
Hintergrund einen reichen Erben zu nehmen, so hat man schnell keine finanziellen
Probleme. Niemand muss sich um das profane Leben kümmern, wenn es darum geht,
ein Land zu retten. Manchmal halte ich solche Ausgangssituationen für reichlich
naiv. Gleichzeitig ist die Nacherzählung eine Abrechnung mit der bestehenden
Regierungsform. Das zeigt sich vor allem auf Seite 386:
"... die Hohen Herrn im Überfluß erstickten, und, wie du weißt, haben
die sogenannten Demokratien unserer Tage daran nichts geändert: Premiers,
Kanzler, Präsidenten, sie alle sitzen mit ihren Hintern daheim, in Sicherheit,
während sie die Kinder des Volkes in den Tod schicken." (Zitat Ende)
Das Ende von Arthur ist bekannt, es ist auch in dieser Erzählung nicht anders.
Der Unterschied zur alten Legende ist nur gering. Wer eine moderne Arthus-Sage
lesen möchte ist mit diesem Roman gut bedient. Er lässt sich leicht lesen, die
Charaktere sind liebenswert die Hintergrundbeschreibungen manchmal etwas weniger
gelungen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 12:35:23