Die niederländische Studentin Pauline möchte ihr Studium der Kunstgeschichte
in Paris als Au-Pair-Mädchen verdienen. Als sie zur wohlhabenden Familie Le
Dantec kommt, fragt sie sich, warum das Paar überhaupt ein Au Pair einstellt;
denn es gibt keine kleinen Kinder im Haus und Pauline hat eigentlich nichts zu
tun. Dem alten Herrn Le Dantec, der sich gern mit Pauline über ihre Heimat und
über Kunst unterhält, scheint besonders wichtig zu sein, dass Pauline
Niederländerin ist. Schließlich erfährt Pauline, welch geheimnisvolle Aufgabe
für sie vorgesehen ist. Die Vorgeschichte des rätselhaften Auftrags geht weit
in die Zeit des Nationalsozialismus zurück; sie ist mit dem Schicksal
jüdischer Emigranten und einer wichtigen ethischen Grundsatzfrage verknüpft.
Die rätselhafte Situation verwirrt Pauline so stark, dass sie schließlich
nicht mehr wagt, ihrem eigenen Urteil zu trauen.
Fazit
Paulines Erlebnisse im Paris der 80er gewinnen leider erst in der zweiten
Hälfte des Buches an Tempo; auf die ersten 200 Seiten hätte gut verzichtet
werden können. Trotz der kritisierten Langatmigkeit habe ich "Au
pair" mit Vergnügen gelesen, eine humorvoll und detailreich geschilderte
Begegnung einer wenig jugendlich wirkenden, beinahe damenhaften 19-jährigen
Studentin mit ihrer großbürgerlichen französischen Gast-Familie.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 14. Oktober 2008 2008-10-14 19:15:45