Ende des 19.Jhd, Victorine, eine junge Lehrerin, die sich jung in eine Ehe
begibt, die sich bald als eine Einengung herausstellt.
Victorine war schon immer die eigenwilligere ihrer Geschwister, ehrgeizig und
erfolgreich, untypisch für Frauen von damals.
Amand ihr Ehemann ist wie sie Lehrer, aber er ist ein einfacher Mann, im
Gegenteil zu Antoine. Antoine ist geheimnisvoll, voller Träume, Wünsche und
Abenteuerlust.
Victorine war schon seit jeher von Antoine angetan, aber die gesellschaftlichen
Zwänge, ihre eigenen Moralvorstellungen und ihr Verlangen fechten einen
ständigen Krieg miteinander.
Kann sie ihren Ehemann und ihre 2 Kinder verlassen wegen eines Abenteuers? Kann
sie mit einem Fremden ans Ende der Welt? Nach Indochina?
Catherine Texier erzählt die Geschichte ihrer Urgroßmutter, die einfach für
eineinhalb Jahre ihre Familie verließ, man weiß nicht, wo sie war, was sie
getan hat, dieser Roman ist eine Vorstellung, wie es gewesen sein könnte.
Es ist ein packender und mitreißender Roman, auch wenn mir die Figur
"Victorine" nicht ganz geheuer war. Auch nachdem sie sich für Antoine
entschieden hat, wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie es nie mit voller
Überzeugung gemacht hat, sondern der Neugier wegen, mal was Anderes zu erleben.
All die Zeit kämpft sie mit sich und ihren Ängsten und Selbstvorwürfen.
Texier ist das Bild der französischen Kolonie Indochina auf eine ganz feine und
malerische Art gelungen, auch die Beschreibung der gesellschaftlichen Zwänge,
die auch im fernen Indochina nicht fehlen, denen sich Victorine zu unterwerfen
hat.
Texier schreibt in der Gegenwart. Das Buch besteht aus 2 Teilen, der erste Teil
ist Victorines Zeit in Frankreich und der 2.Teil ihre Zeit in Indochina. Und
immer wieder die Erinnerungen der gealterten Victorine aus dem Jahre 1940.
Was teilweise verwirrend ist, das kaum Satzzeichen verwendet werden, so dass man
nicht sofort erkennt, ob das jemand in dem Moment sagt oder sich nur denkt oder
ob es vom Erzähler stammt.
Fazit
Ein berührender und kurzweiliger Roman.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 04. Oktober 2008 2008-10-04 00:27:07