Der riesige rote Greif hatte ein Menschenkind als Nahrung für seine Jungen
geraubt - der Bauernjunge Tolig aus Matar ergab eine Mahlzeit in der richtigen
Größe für junge Greife. Währenddessen waren Soldaten der Königin Dumora
unterwegs, um ihrer Herrscherin eine leuchtend rote Feder des Greifs als
Schreibfeder zu beschaffen. Die Männer der Königin fürchteten den Greif und
wussten doch, dass sie sich ohne eine Feder nicht wieder in die Hauptstadt des
Landes Bilan zurück zu wagen brauchten. Als sie auf Tolig trafen, war dem
Jungen in letzter Minute die Flucht aus dem gewaltigen Horst gelungen. Dumoras
Männer ergriffen die günstige Gelegenheit, dem Bauernjungen seine Greif-Feder
abzunehmen. Das war viel einfacher, als selbst ins Nest des Greifs zu klettern.
Toligs glückliche Flucht bringt Demoras Soldaten auf die Idee, Tolig könnte
ihrer Königin auch in anderen Angelegenheiten dienen. Seit der Magier Rigulo
den Stein von der Mündung des Wolkensees fort gerollt hatte, bedrohte eine
nicht abreißende Kette von Wolken Dunoras Köngreich. Tolig und der Magier
Moguwul aus Bangador werden auf die Reise geschickt, um Rigul zu besiegen und
den See wieder zu verschließen. Tolig nimmt an dieser Expedition mit geringer
Begeisterung teil; denn die Reise ist für ihn nur Mittel zum Zweck, um endlich
wieder in sein Heimatdorf zurück zu gelangen. Der unscheinbare Moguwul ist
nicht das, was Tolig sich unter einem Magier vorgestellt hatte. Moguwuls
bescheidenes Auftreten soll sicherstellen, dass das Volk nicht unnötig durch
die Anwesenheit eines Magiers beunruhigt wird. Gar nicht unauffällig wirkt
Moguwuls sprechender Teekessel, der sich wie ein schlecht erzogenes Kind mit dem
übellaunigen Wanderstab des Meisters herumstreitet. Auf ihrem Weg zum Wolkensee
gelangen Magier und Assistent in die Welt der Hinzlinge, die unter
grasbewachsenen Deckeln in einem Tunnelsystem unterhalb einer Wiese leben und zu
Irenn, der Herrin des blühenden Hauses, die ihr lebendes Haus beschneidet wie
eine Hecke, ehe sie schließlich den Kampf mit Rigul aufnehmen können.
Fazit
Mit seiner Fantasy-Geschichte "Der Herr der Wolken" gewann Andreas
Hartmann den rotfuchs-Fantasy-Schreibwettbewerb 2007. Der Roman folgt einem
jungen Helden auf seiner Reise in ferne Welten, mit der er ein gefährdetes
Königreich retten soll. Die flott zu lesende Geschichte für Leser ab 9 Jahren
wirkt durch die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Magier, sowie durch die
Charakterisierung fantastischer Gestalten, die den beiden unterwegs begegnen.
Bei den Ausstattungsdetails des Königreichs fasst der Autor sich sehr kurz; die
Logik des Handlungsablaufs könnte an einigen Stellen schlüssiger sein.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 30. September 2008 2008-09-30 15:51:30