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Andrzej Sapkowski: Das Schwert der Vorsehung

Das Schwert der Vorsehung

von Andrzej Sapkowski
Verlag: dtv [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Fantasy
ISBN-13 978-3-423-21069-0

Preis: 5,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Die Geralt Saga 2. Band
Die Zeit der magischen Wesen geht langsam zu Ende, das Zeitalter der Menschen beginnt. Ein Vorbote dieser Kraft ist Geralt von Riva, ein Hexer, dazu ausersehen, die Menschen vor Trollen und Drachen, Werwölfen und Gestaltwandlern zu schützen. Mit Ende der Fabelwesen geht aber auch das Ende des Hexers einher. Mit jedem Wesen, das vom Antlitz der Erde verschwindet und Eingang in die Sagenwelt findet, wird er nutzloser. Dabei weigert sich Geralt schon einmal, eines dieser Wesen umzubringen, manchmal geht er sogar so weit und verbündet sich mit ihnen. Ob er allerdings mit seinem Weg und seiner Handlungsweise das Ende der Welt wie er sie kennt, ändert oder nur herauszögert bleibt unbeantwortet.

Die Grenze des Möglichen
Ein Eissplitter
Das ewige Feuer
Ein kleines Opfer
Das Schwert der Vorsehung
Etwas mehr

Das sind die Titel des Episiodenromans. Ähnlich wie bei einer Kurzgeschichtensammlung ist jede Erzählung in sich abgeschlossen. Andererseits baut jede Geschichte auf der vorhergehenden auf. In ihrer Art sind sie alle etwas düster gehalten, depressiv bis melancholisch in der Beschreibung.
Es geht vor allem um die Menschen, die sich in einer feindlich gearteten Natur behaupten müssen, indem sie alles ausrotten, was ihnen fremd und unheimlich vor kommt. Hier kommt Geralt von Riva ins Spiel, denn er ist als Hexer geradezu dafür ausersehen, die feindliche Natur mit ihren eigenen Mitteln in die Schranken zu verweisen oder ganz auszurotten. Allerdings versteht der Mensch nicht, dass er es ist, der bösartig über alle anderen Wesen her fällt. Geralt erkennt in Ansätzen das Dilemma, ohne wirklich dagegen angehen zu können.
Zusammenfassend kann ich dem polnischen Autor nur gratulieren. Seine moderne Art, an die Fantasy heranzugehen und den Finger in manch offene Wunde zu legen, die andere Autoren gerissen haben, bieten lesbare und gleichzeitig nachdenkliche Fantasy. Man kann durchaus Parallelen zur heutigen Zeit ziehen. Jedoch würde ich hier möglicherweise mehr hinein interpretieren als der Autor vielleicht vorgehabt hat.
Als ich die Erzählungen las, kamen sie mir sehr bekannt vor und einen Blick in meine Autorendatenbank zeigte mir, dass die Bücher zur Geralt Saga bereits 1998im Wilhelm Heyne Verlag erschienen. Damals schrieb ich in der Buchbesprechung:
Andrzej Sapkowski als einen neuen Star am Fantasy-Himmel zu bezeichnen, wie er auf dem rückwärtigen Buchklappentext genannt wird, ist ein wenig übertrieben. Fakt ist jedoch, dass der polnische Autor sehr vielseitig ist. Er schafft es eine märchehafte Stimmung aufzubauen, die irgendwo in dem Dreieck zwischen Märchen, Legende und Sage liegt. Seine Ideen sind durchaus komisch. So zum Beispiel Schneewittchen und die sieben Zwerge, Rapunzel und Die sieben Raben, die hier auftreten. Und doch stellt sich heraus, die Märchenfiguren sind in seiner Erzählung real, nur was darum herum erzählt wird, ward zum Märchen.
Der andere Teil des Geralt von Rivien ist ein sehr nachdenklicher. Als Hexer ist er kein Hautot, wie immer dargestellt wird. Er weigert sich solche Wesen zu erschlagen, die vernunftbegabt sind. Er stellt Nymphen, Doppler, Wassermänner auf die selbe Stufe wie Menschen, weil sie intelligent sind. Geralt wird nur dann zum Mörder, wenn es darum geht, Tiere zu töten, die den Menschen oder den anderen Fabelwesen, Schaden zufügen. In manch einem Abschnitt ist Geralt sehr philosophisch.
Fazit
Lässt der Leser und die Leserin das phantastische mal ausser acht, setzt dafür die heutige Zeit, zeigt sich, das Andrzej Sapowski durchaus ein Autor ist, der sich mit der heutigen Situation der Menschen auseinandersetzt. So ist zum Beispiel die Wandschmiererei "Elfen raus" durchaus gleichzusetzen mit "Ausländer raus". Und das ist sehr bekannt im Jahre 1998.
Zehn Jahre später hat diese Aussage nichts an Eindringlichkeit und Aktualität verloren.
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
Weitere Rezensionen zu Büchern von Andrzej Sapkowski:
Das Erbe der Elfen
Der Schwalbenturm
Die Zeit der Verachtung
Lux Perpetua

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Vorgeschlagen von erik schreiber [Profil]
veröffentlicht am 28. September 2008

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