Das Eherne Imperium ist die wirkliche Welt der Zwerge. Tief unter der Erde
schürfen sie nach Erz und trinken Bier. Oder sie trinken Bier und schürfen
nach Erz. Also ein abwechslungsreiches Leben voll Abenteuer und Abend teuer. Was
soll man auch machen, denn beim letzten Krieg wurden die Frauen der
Unterirdischen getötet. Nachwuchs gibt es nur noch selten, wenn eines der
besonders bewachten Eier ausgberütet wird. Ja, Zwerge legen Eier und die sind
jetzt sehr wichtig und wertvoll geworden. Anscheinend werden keine Frauen mehr
geboren. Für die Zwerge heisst das über kurz oder lang, wohl eher lang,
sterben sie aus. Zwar werden für jeden toten Zwerg zwei Eier aus der streng
bewachten Schatzkammer entnommen, doch auch die Zahl der Eier ist endlich. Mit
dem Ende der Eier geht eine grosse Prophezeiung in Erfüllung. Die grosse
Erzferkelprophezeiung berichtet von einme unmöglichen Zwergenhelden, einem der
kein Bier trinkt. Daher glaubt so niemand recht an diese Vorhersage. Wie das mit
Sagen so ist, Wettervorhersage, Heldensagen und so weiter, alle haben einen
wahren Kern, der Rest ist frei erfunden. Zumindest ist das die Ansicht vieler
Zwerge. Daher möchte niemand am jetzigen Stand der Dinge rütteln. Niemand ist
etwas übertrieben, da gibt es noch jemanden, der sich der Neue Stahl nennt.
Heimlich macht sich der Neue Stahl auf mit seinen Dienern, ein wenig die
bestehende Ordnung zu seinem Gunsten zu verändern, das Zwergenvolk zu
unterwerfen. Er möchte alte Zöpfe abschneiden, pardon, alte Traditionen
ändern. Sobald erst der Überzwerg einzug hält, wird sich alles ändern.
Soweit die Theorie. Manch einer der Zwerge ist mit diesen Plänen nicht
einverstanden und will die Umstürzler stürzen. Als dann auch noch die
Prophezeiung in diesen Interessenskonflikt eintritt, ist das Chaos perfekt.
Wer weibliche, barttragende Zwerginnen eines Terry Pratchett erwartet, oder die
Zwerge eines Markus Heitz, der ist nicht ganz auf dem Laufenden. Christian von
Aster entwickelte seine Zwerge weitab von Märchen und Sagen ider der bekannten
Fantasy-Literatur, nicht ohne diese als Quellen zu benutzen und regelmässig auf
den Arm zu nehmen. Wenn es den Zwergen dreckig geht, dann kann der Leser dreckig
lachen, oder nur einfach ein grinsen im Bart verstecken, sofern er einen sein
eigen nennt, oder einfach nur Schmunzeln.
Fazit
Mich hat das Buch überzeugt. Mir gefällt zudem, dass auch der Lyx Verlag
inzwischen deutsche Autoren in sein Programm aufgenommen hat. Eine Besinnung auf
heimische Autoren scheint sich, zumindest bei der deutschsprachigen Phantastik
langsam bemerkbar zu machen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 28. September 2008 2008-09-28 12:04:16