Der Magierprinz des amerikanischen Autors David Forbes ist ein typischer
Fantasyroman, in dem ein unbedarfter Jüngling in eine Rolle gedrängt wird. Aus
dieser heraus macht er sich auf die übliche Suche nach sich selbst und
bestimmten Dingen. Damit hätten wir die Erzählung in einfachster weise
zusammen gefasst. Dabei fängt die Erzählung ganz bemerkenswert an. Die Magie
ist nicht mehr überall zugänglich, weil die Zahl der Magier zurück geht. Die
letzten der Zauberkundigen haben sich zurückgezogen und nur noch wenige sind
unterwegs, um Talente zu suchen und ihnen eine Ausbildung anzutragen. Dafür
werden sie in die Zuflucht der Magier geschickt.
Die Suche führt die Magier auch in das Königshaus von Khedesh. Der junge
Prinz Gerin Atreyano und seine Schwester Prinzessin Reshel sind beide begabt.
Und Gerin selbst soll so stark sein, dass er nach der Ausbildung praktisch der
Magier der Magier sein könnte, weil seine Kräfte ahnen lassen, dass er weitaus
stärker sein wird als alle bekannten Magier zusammen. Der Fremde, der an den
Hof des Kronprinzen kommt, behauptet Gerin würde möglicherweise der neue
Bernsteinmagier sein, der über die stärksten Kräfte gebietet, die je ein
Magier in den letzten tausend Jahren hätte. Reshel und er lassen sich von den
Magiern ausbilden.
Der Weg, den Gerin Atreyano nimmt, ist nicht einfach. Es gibt da nämlich noch
Feinde, die ihn mit einem Zauberbann belegen, damit er vom rechten Weg abweicht,
ob bewusst oder unbewusst, um ihn auf den Weg des Bösen zu locken.
Gerin erkennt, dass er in der magischen Festung gar nicht alles lernen kann,
weil die dortigen Magier zu schwach und zu unwissend sind. Er will sich auf den
Weg machen, um eine verschollene Bibliothek zu finden, in der Hoffnung, dass
diese ihm die ersehnten Antworten bietet. Gerin benutzt verbotene Magie für
seine Ziele und öffnet damit ein uraltes Portal. Das wird ihm zum Verhängnis.
Mit der Öffnung des Portals lässt er den rachsüchtigen Sturmkönig Asankaru
frei.
Die Schuld des Prinzen ist klar ersichtlich. Die Erkenntnis, er ist
gleichzeitig der Retter der Welt oder ihr endgültiger Vernichter. Gerin findet
sich im Widerstreit seiner Gefühle wieder.
Fazit
Der Roman ist gute Unterhaltung. David Forbes sagt von sich, er habe Dune und
Herrn der Ringe als Vorbild. Seine recht klischeehaften Figuren haben aber
weitaus mehr Einfüsse, etwa Das Rad der Zeit. Darum geht es aber nicht. Die
Geschichte scheint vorhersehbar, birgt aber immer wieder einige
Überraschungen.
Die Erzählung beginnt mit einem Verlierer, denn Prinz Teluko verlor bereits
zwei Schlachten und die nächste steht auch schon wieder bevor. Während wir
also dem Prinzen begleiten, nehmen wir praktisch am Lagerleben teil mit den
geschlagenen Soldaten, dem schlammigen Untergrund, den geschundene Pferden. In
leichtem Plauderton nimmt David Forbes die Leser gefangen und lässt sie so
schnell nicht wieder los.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. September 2008 2008-09-28 11:49:40