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Ken Follett: Die Tore der Welt

Die Tore der Welt

von Ken Follett (Biografie)
Verlag: Gustav Lübbe [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-7857-2316-6

Preis: 3,65 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Mit fast vier Millionen Büchern allein in Deutschland ist Ken Folletts Mittelalterepos "Die Säulen der Erde" eines der Lieblingsbücher deutscher Leser. Jetzt hat der britische Bestsellerautor die lang erwartete Fortsetzung geschrieben und führt seine Leser erneut in die fiktive Stadt Kingsbridge.

Die Handlung von "Die Tore der Welt" spielt rund 200 Jahre nach "Die Säulen der Erde". Im Jahr 1327 versammelt sich das Volk im Schatten der Kathedrale. Vier Kinder flüchten vor dem Trubel in den nahe gelegenen Wald. Merthin, ein Nachfahre von Jack Builder, dem Erbauer der Kathedrale von Kingsbridge, hat dessen Genie geerbt. Sein Bruder Ralph dagegen strebt einen Aufstieg in die Ritterschaft an. Caris, Tochter eines Wollhändlers ist Merthins große Liebe und hat den Wunsch Ärztin zu werden. Und schließlich Gwenda, die unsterblich in Wulfric verliebt ist, der jedoch nur Augen für ein anderes Mädchen hat. Diese vier Kinder werden Zeuge eines Kampfes - und eines tödlichen Geheimnisses. Ein Geheimnis, das sie für immer verfolgen wird. Immer wieder kreuzen sich die Wege dieser vier Menschen, deren Schicksal auch durch eine weitere Person maßgeblich geprägt wird: Godwyn, Caris' Vetter. Ein junger Mönch, der fest entschlossen ist, Prior von Kingsbridge zu werden. Und für dieses Ziel ist ihm jedes Mittel recht.

Mit knapp 1300 Seiten hat sich Ken Follett sehr viel Platz genommen, um seine Figuren durch ein Meer von Intrigen und Lügen zu manövrieren. Godwyns Intrigen würden auch J.R. Ewing zu Gesicht stehen und auch die Schurkereien von Merthins Bruder Ralph setzen vor allem der jungen Gwenda immer wieder zu. Im Mittelpunkt steht jedoch das Schicksal von Merthin und Caris, deren privates Glück nicht nur durch Godwyns Handlungen immer wieder torpediert wird. Denn als die Pest über das Land hereinbricht, relativieren sich alle Probleme.

"Die Tore der Welt" ist ein klassisches Mittelalterepos, das gut dreihundert Seiten benötigt, um richtig in Fahrt zu kommen. Dann jedoch lässt Ken Follett seinen Figuren kaum noch eine Verschnaufpause. Nach "Die Säulen der Erde" konnte Ken Follett keinen weiteren Roman über den Bau einer Kathedrale schreiben. Er hat sich daher für das 14. Jahrhundert entschieden, da dies ein Wendepunkt der intellektuellen Geschichte sei. Immer wieder schaut Follett nach den realen Quellen der Gesellschaftskonflikte, die die Menschen zwingen, sich zu entscheiden.

Mit Gwenda und Caris stehen zwei starke Frauen im Mittelpunkt, deren Liebesgeschichten einen Großteil der Handlung einnehmen. Wichtig war Ken Follett hier, diesen Geschichten ein hohes Maß an Frustpotential zu geben, um den Konflikt am laufen zu halten. Ein Vorhaben, das insgesamt gelungen ist. "Die Tore der Welt" fesselt den Leser und führt ihm vor Augen, wie drastisch die Pest in Europa gewütet hat.
Fazit
Auch wenn "Die Tore der Welt" nicht ganz so gut wie "Die Säulen der Erde" ist, hat Ken Follett insgesamt einen packenden Roman geschrieben, dem zwar einige Seiten weniger gut getan hätten, der aber trotzdem die Erwartungen erfüllt.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Michael Krause [Profil]
veröffentlicht am 11. September 2008

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