Zehntausend Jahre, bevor das Haus Atreides die Herrschaft über Arrakis, den
Wüstenplaneten, und seine wertvollen Spice-Vorräte antritt. Zehntausend Jahre,
bevor Paul Atreides gemeinsam mit den Fremen, Arrakis’ Ureinwohnern, das
Haus Harkonnen besiegt und den verräterischen Imperator vom Thron stürzt...
Serena Butler ist zornig. Als ihr Sohn Manion jr. durch einen Roboter
umgebracht wird, ruft sie zu einem heiligen Krieg, dem Djihad, auf. Ihr Ziel,
die totale Vernichtung der Roboter und Denkmaschinen. Ihr Aufruf hat
schwerwiegende Folgen, denn der Zentralcomputer auf der Erde, Omnius wird
zerstört und mit diesem Erfolg zieht der Djihad die gesamte Galaxis in
Mitleidenschaft.
Vorian Atreides und Xavier Harkonnen sind zwei hochrangige Offiziere der
Djihad-Armee, versuchen die unabhängigen Planeten gegen die Omnius-KI und deren
Robotheere zu verteidigen. Allerdings sind die pazifistischen Buddhislamisten
gar nicht angetan, von dieser Gewaltanwendung. Die von Serena Butler in
Butler’s Djihad begonnene Auseinandersetzung wird weitergeführt. Dabei
greifen die beiden gegensätzlichen Offiziere zu unterschiedlichen Mitteln.
Xavier Harkonnen opfert skrupellos hunderte von Menschenleben, um die
Robotarmeen zu schlagen, nur um zu verhindern, dass ein Planet unter die
Herrschaft der Omnius-KI gerät. Vorian Atreides wuchs unter den Denkmaschinen
auf und kennt daher die Denkweise und die geradlinige Programmierung der
Maschinen. Ihm fällt es nicht schwer, diese Tatsache gegen die Roboterarmeen
einzusetzen. Die Angriffe der beiden Offiziere gehen Zug um Zug gegen die
synchronisierten Welten der Denkmaschinen vor.
Serena Butler steht immer noch an der Spitze der Djihad-Bewegung, tritt jedoch
nur noch selten auf. Der Mord an ihrem Sohn Manion jr. war der Auslöser des
Djihad. Die Priesterin des Kreuzzuges tritt jedoch inzwischen nur noch auf, wenn
es gilt, den Menschen noch grössere Opfer abzufordern. Während der
Auseinandersetzungen sucht und findet Serena immer wieder Rat und Tat. Endlich
greift sie auch wieder aktiv in die Entwicklung ein und übernimmt wieder die
Führung des Djihad. Die graue Eminenz, die hinter all dem steckt ist jedoch der
ehemalige irdische Sklavenaufseher Iblis Ginjo, ehemals Diener der
Denkmaschinen. Er kam mit Serena zum Planeten Salusa Secundus und ist die
treibende Kraft, die überall dahinter steckt. Zum einen stachelt er die
Menschen immer mehr auf, den Kampf gegen die Maschinen zu führen, während er
gleichzeitig dafür sorgt, dass Kritik an ihm mundtot gemacht wird. Dafür sorgt
die Polizeitruppe Djipol, die nicht nur Verräter am Djihad verfolgt, sondern
auch jede Opposition gegen ihn ausschaltet.
Ein anderer Handlungsstrang befasst sich mit der Wissenschaftlerin Norma. Sie
hat gar kein Interesse an dem, was sich ausserhalb ihres Labors tut. Unbeachtet
widmet sie sich ihren Studien und ist auf den besten Wegen, die Weltraumfahrt zu
revolutionieren. Aurelius Venport ist der einzige Mann, der sich nicht für die
Wissenschaftlerin, sondern für die Frau interessiert. Aurelius ist ein
erfolgreicher Geschäftsmann, der unter anderem auch das Spice des
Wüstenplaneten verkauft. Damit hat er viel Geld gemacht, mit dem er auch Norma
unterstützen würde. Aurelius Venport begreift, dass sie Raumschiffe bauen
will, die sich ohne Zeitverzögerung durch die Galaxis bewegen können und damit
vom Spice unabhängig sind. Er finanziert ihr ein eigenes Labor, weil er
erkennt, dass er seine Handelsbeziehungen wesentlich schneller bedienen kann.
Normas ehemaliger Chef Tio Holtzmann eignet sich die Erfindung an, hat jedoch
nicht sehr viel Spass damit, denn bei einem Sklavenaufstand wird er erschossen.
Der Roboter Erasmus, der mit dem Tod von Manion den Aufstand auslöste,
versucht immer noch, hinter das Verhalten der Menschen zu kommen. Obwohl er
viele Menschen gefangen hält gelingt es ihm nicht, hinter die Motivation der
Menschen zu kommen. Seine Experimente führt er inzwischen auf dem Planeten
Corinn weiter, ohne zu einem Erfolg zu gelangen. Dennoch ist er es, der ein
Chaos auf der Welt verhindern kann. Der Grund für das Chaos ist ein von Vorian
Atreides programmierter Virus, der für Ärger sorgt. Der Roboter Seurat hat den
Computervirus unwissentlich eingeschleppt. Damit zerstört er fast die
Omnius-Kopie, dieses Planeten. Es ist der inzwischen achte Planet, den der
Roboter auf diese Weise infizierte.
Der Sklave Ismael, der auf den Werften von Poritrin Arbeit ist gleichzeitig ein
geistiger Führer der Zensumni. Was er jedoch nicht weiss ist, dass sein
Schicksal mit dem von Arrakis eng verknüpft ist. Bei der Flucht mit einem
unerprobten Raumschiff landet er auf dem Planeten Arrakis, wo er mit seinen
Leuten von den dortigen Rebellen gerettet wird.
Die Handlungen der vier genannten Personenkreise sind eng miteinander
verbunden. Gemeinsam ergeben sie ein grosses Gemälde von Butler’s Djihad.
Dann gibt es aber auch noch die Titanen Cymeks Agamemnon, Juno und Dante, die
die Welt Bela Tegeuse ausbauen und von hier aus den Planeten Terra angreifen und
damit den Original Omnius.
Fazit
Der Kreuzzug ist ein lesenswertes Buch, dem die Spannung nur ein wenig fehlt.
Wer sich für Dune und der Vorgeschichte interessiert, ist damit gut aufgehoben.
In mehrere Abschnitte aufgeteilt finden wir uns in den Jahren 177 bis 164 vor
Gründung der Navigatorengilde wieder. Vieles dieser Jahre bleibt jedoch im
Dunkel verborgen. Ein paar Kleinigkeiten gibt es dennoch zu bemängeln. Da
heisst es, die Maschinen seien logisch gebaut und programmiert, handeln dann
doch wieder gefühlsbetont. Die Charaktere werden mit ihren Beziehungen
untereinander gut dargestellt, doch gibt es immer wieder das Problem, dass man
manchmal nicht ganz klar erkennt, um wen es sich gerade handelt. Dennoch ein
gelungenes Buch, dass ich gerne gelesen habe. Vor allem wegen der
Vielschichtigkeit und den unterschiedlichen Handlungssträngen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 13:11:54