Im dritten Band der Pellinor Saga entführt uns die Australierin Alison
Croggon in eine längst vergessene Frühzeit der Erde. Eine Welt voller Magie
und Mythen. Menschen mit besonderen Fähigkeiten sind die einzige Hoffnung um
die Mehrheit vor den Kräften der Finsternis die sich unaufhaltsam über die
Welt ausbreiten zu schützen.
Ihr Anführer ist der Namenlose. einem ehemaligen Meistermagier, der dem Bösen
verfallen ist. Nicht einmal mehr die Barden, die mit besonderen Gaben gesegnet
sind, können ihn noch aufhalten, so sehr sie sich auch bemühen und ihre
Kräfte vereinen.
Mit der bekannten Prophezeiung, dass ein Mädchen geboren wird, welches in der
Lage ist die Finsternis aufzuhalten, hofft Cadvan in Maerad die Waffe gefunden
zu haben.
Wie seine Schwester Maerad war ihr Bruder Cai ein Sklave. Von ihr gerettet
befindet er sich unter dem neuen Namen Hem in der Obhut des Barden Saliman. In
der Stadt Turbansk soll Hem sich von der Sklaverei erholen aber auch
gleichzeitig Wissen erlangen. Hems Leben bleibt jedoch nicht ruhig, denn es
nähert sich ein wildes Heer der Stadt. Turbansk kann dem Gegner, der schon
weite Teile der Welt zerstörte die Stirn und den Flüchtlingen Zuflucht bieten.
Doch es ist jedem klar, wenn kein Wunder geschieht, wird auch Turbansk dem
Gegner zum Opfer fallen. Hem gewinnt in der Stadt langsam Freunde und imponiert
ihnen, weil er die Sprache der Vögel beherrscht. Unter ihnen befindet sich auch
Zelika, die ihn mit den Sitten und Gebräuchen der Stadt und des Landes vertraut
macht. Zelika bestaunt seine Kenntnis der Vogelsprache. Aus diesem Grund ist es
ihm möglich, auch um Irc zu kümmern, eine weisse Krähe.
Mit der Ankunft der Flüchtlinge versuchen Hem und seine Freunde den
Vertriebenen zu helfen. Mit der Hilfe ist es jedoch nicht getan, denn kurz
darauf sind auch sie nichts anderes als Flüchtlinge. Hem gelingt es mit vielen
anderen in eine unterirdische Stadt zu flüchten, was für ihn nicht ohne Folgen
bleibt. Offensichtlich muss auch Hem ein Päckchen tragen, um die alte
Prophezeiung zu erfüllen.
Fazit
Mit der Fortsetzung der Handlung wechselt die Autorin den Schauplatz und die
Hauptfiguren. Mit dem dritten Band der Pellinor-Saga lernt der Leser nicht nur
Maerdas jüngeren Bruder kennen. Auch der Feind rückt ganz allmählich in den
Vordergrund. Der Schrecken, der von den Hexern und den Untoten in ihrer
Begleitung ausgeübt wird, wird verständlicher, klarer. Die Beschreibung des
Feindes und vor allem des Lagers, in das sich Hem schleicht um eine
Befreiungsaktion durchzuführen zeugt von einer Reifeentwicklung. Nicht nur der
Handlung oder der Autorin, die diese sehr wirklichkeitsnah beschreibt, sondern
auch von Hem und den Kindern dort. Gerade die Kinder werden durch andauernde
Beeinflussung zum bösartigen Krieger. Gewalt wird als solche beschrieben und
nicht als geschöntes Mittel der Erzählung verwendet. Stimmungsvolle
Atmosphäre entsteht nicht, weil alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Sie
entsteht weil Figuren die Handlung tragen, Charakter besitzen. Alison Croggon
zeigt ein wundervolles Erzähltalent. Mit jedem Buch ist sie besser geworden.
Zumindest in meinen Augen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 13:07:22