Frankreich, die Pyrenäen, 1765: Eine Serie brutaler Morde versetzt die
Bevölkerung einer abgelegenen Ortschaft in den Pyrenäen in Angst und
Schrecken. Die einfache Bevölkerung, einfache Bauern und Handwerker werden von
einer Bestie terrorisiert. Sie macht weder vor Erwachsenen, noch vor Kindern
halt. Die Menschen werden tot aufgefunden, die Körper bestialisch zugerichtet
und angefressen. Auf Grund der Wunden geht man von einem tollwütigen Wolf aus,
der nicht mehr seinen natürlichen Jagdinstinkten gehorcht. Der junge André,
Pflegesohn des Bischofs von Tarbes, wird von ihm beauftragt, dem Aberglauben,
der Teufel selbst sei zugange, ein Ende zu bereiten. Sein Weg führt ihn in das
Jagdschloss des Compte d`Abrâigne. Als Vertreters des Bischofs wird er
natürlich dem Stand entsprechend aufgenommen. Ihm zur Seite stellt man den
ortskundigen Jagdaufseher Chastel. Gemeinsam setzen sie sich auf die Spur der
Bestie und man sieht sich bald einer unfassbaren Wahrheit gegenüber, als er
erkennt, welches Geschöpf verantwortlich ist für die entstellten Leichen. Als
sie auf das Unwesen treffen, stellen sie fest, dass es sich durch Kugeln nicht
ernsthaft verletzen lässt. Ausserdem ist das Wesen wesentlich klüger als ein
Wolf. Schnell kommt man zu der Weisheit letztem Schluss, es mit einem Werwolf zu
tun zu haben. André stellt schnell fest, dass der Comte, der das Dasein des
Werwolfs leugnet, mit der Sache zu tun hat. André, aus dessen Sicht ein
Grossteil der Geschichte erzählt wird, lernt der Leser nicht so kennen, wie es
möglich wäre. Man lernt wenig über seine Gefühle und Gedanken und wenig
über seine Vergangenheit kennen. Ich hätte mir mehr über den Hintergrund des
Elterntodes und dem Leben des André gewünscht. Der Hintergrund der Zeit und
der Gesellschaft ist in sich stimmig beschrieben.
Fazit
Der Roman war leicht und flüssig zu lesen, die Idee für die Handlung
überzeugend und basiert wohl auf Tatsachen. Wie immer bei solchen
Grundvoraussetzungen, wirken dann die Geschichten nicht ganz ausgereift. Trotz
der üblichen Bestandteile wie seltsame Vorfälle, dunkle Geheimnisse, Lug und
Trug. Die in Mainz lebende Autorin Lynn Raven schreibt dennoch eine gute
Wendegeschichte. Wendegeschichte deswegen, weil es immer noch Überraschungen im
Verlauf der Handlung gibt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 12:50:54