Der junge Minten Liago hat ein grosses Problem, denn sein zuhause wird gerade
mit einer Gefängniszelle getauscht. Nach einem Gasthausbesuch wacht er in einer
Umgebung auf, die er weder kennt, noch wo er sich überhaupt aufhalten sollte.
Dieser dumme Zufall sorgt dafür dass sein Studium erst einmal flöten geht und
er für vier Jahre in den Knast wandert. Autor und Schicksal, oder auch der
Autor als Schicksal, hat es anders vorgesehen. Liago wird aus dem Kerker heraus
geholt und zu einem Faustkämpfer ausgebildet. Das gehört so. Die
Karriereleiter steigt er alsbald in die Höhe.
Gleichzeitig gelingt es den beiden Dämonen Irathindur und Gäus die Flucht aus
dem Schlund. Der seit undenklichen Zeiten bestehende Dämonenschlund ist das
erzwungene zuhause der Dämonen. Denn König Orison, der Namensgeber des Landes
mit den neun Baronien, konnte während des grossen Krieges gegen die Dämonen,
selbige dorthin verbannen. Dies ist Generationen, viele Generationen vorbei.
Daher ist die Aufmerksamkeit der Menschen eher auf sich selbst, statt auf die
Dämonen in ihrem Schlund gerichtet. Ausdiesem Grund gelingt, wie eingangs
erwähnt, die Flucht.
Die beiden Dämonen schlüpfen in die Körper der Baroness Meridienn den Dauren
und von König Tenmac dem Dritten. Zuerst geht es den beiden Dämonen recht gut,
denn nun steht ihnen die Lebenskraft der Menschen zur Verfügung. Das
pulsierende Leben, dass sie so lange vermissen mussten. Sie geniessen, wenn man
es bei Dämonen so bezeichnen kann, das Leben in vollen Zügen. Mensch sein hat
eben doch etwas. Zufriedenheit, Erfolg und Glückseligkeit sind Dinge, die
Dämonen schon immer vermissten. Doch dann reagieren sie auch langsam etwas
menschlicher. Sie sind nicht unbedingt gerecht und liebenswert. Die dunklen
Seiten des Menschen, also die Positivseiten der Dämonen, kommen so langsam
durch. Und der Streit, der Hader, der Dämonen liebste Beschäftigung sorgt
dafür, das die Welt zu klein wird. So ähnlich wie bei den Boomtown Rats: this
town is not big enough for the both of us. Also muss einer der Dämonen gehen,
und zwar nicht freiwillig.
Fazit
Die Handlung ist sehr geradlinig, vorhersehbar und die Charaktere eher
austauschbar. Aus den Anfangs kuscheligen Dämonen werden im Lauf der Zeit
diejenigen, die man erwartet und aus den Menschen werden Spielbälle und weniger
Handlungsträger. Das Buch selbst hält über den ganzen Zeitraum den lockeren,
leicht ironischen Stil durch, die es den Leser leicht macht, der Geschichte zu
folgen. Das Buch kann man durchaus in drei Abteilungen einteilen. Ein netter
Beginn, ein spannender Mittelteil und eine heftige Schlacht. Tobias O. Meissner
macht aus Die Dämonen ein fesselndes Fantasy-Abenteuer. Zum Ende des Buches ein
wenig zu philosophisch.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 12:30:58