Im Sommer ist die Hochzeit von Ana geplant. Der Hochzeitstermin rückt ziemlich
schnell näher und so ist der Geburtstag der heute gefeiert werden soll
praktisch eine Generalprobe. Verständlicherweise ist die Aufregung gross. Jeder
bemüht sich, die ihm zugeteilte Arbeit mehr als nur zufriedenstellend zu
erledigen, ist Ana doch sehr beliebt unter der Bevölkerung. Im ganzen
Fürstentum Somerstorm freut man sich mit der jungen Frau. Mit Musikanten und
Schaustellern wird das Fest eröffnet und die vielen Gäste freuen sich über
den gelungenen Tag. Bis das Unheil über Somerstorm herein bricht.
Ein furchtbares Massaker wird durch plötzlich auftauchende Gestaltwandler
angerichtet, dem das Herrscherehepaar zum Opfer fällt und im eigenen Blut
liegt, während sich ihr Sohn Gerit auf dem Dachboden der Burg versteckt hält
und Ana in Begleitung ihres Leibwächters Jonan auf einer ungewollten Flucht
befindet. Die Gestaltwandler, auch Nachtschatten genannt sind in der Lage
tagsüber menschliche Gestalt anzunehmen, wurden vor vielen Jahren aus dem Land
gejagt und kehren nun zurück um sich das wieder zu holen, was rechtmässig
ihnen gehört. Die Fürstentochter beschliesst, mit ihrem Begleiter Somerstorm
zu verlassen und in das benachbarte Westfall Ana besitzt aber kein rechtes
Vertrauen in den Mann. Gut, er hat sie gerettet und bringt sie nun fort von der
Burg, doch weil sie ihn kaum kennt ist er nicht gerade ihr Vertrauter. Zudem
besitzt er die Eigenart, schroff und abweisend zu sein. Dies fördert eine
zwischenmenschliche Beziehung oder gar ein Vertrauensverhältnis ganz und gar
nicht. In Westfall angekommen fällt die Begrüssung eher frostig aus und der
junge Fürstensohn, ihr Verlobter, Rickard von Westfall, auf dessen Hilfe sie
hoffte, erklärt ihr, dass sie nicht nur hier, sondern inzwischen in allen
Fürstentümern entlang des Flusses zur unerwünschten Person erklärt wurde.
Cray, der verkrüppelte Gelehrte soll mit seinem Wissen über die Nachtschatten
helfen. Denn Cray wurde von ihnen als Kind überfallen und konnte nur knapp
überleben.
Fazit
Während mir Claudia Kern bei der Heftserie Maddrax nicht gefallen hat (mir
gefällt die Serie allgemein nicht) und mich ihr Debüt im Perryuniversum auch
nicht von Hocker riss, ist das bei diesem Buch ganz anders. Claudia Kern zeigt
mit dem Beginn ihres Fantasy-Mehrteilers, sie kann schreiben und sie kann gut
schreiben. Die Beschreibung ihrer Handlungsträger ist nicht dick aufgetragen
und nicht blass und farblos. Im Gegenteil. Es sind ehrliche, gut beschriebene
Personen. Eine atemberaubende Atmosphäre, manchmal recht düster mit
entsprechenden Ränkespielen, historisch zu nennende Schlachten und anderes
mehr. Keine Weichspüler-Fantasy wie sie in der letzten Zeit nur allzu oft
veröffentlicht wird. Es gibt keine klare Grenze zwischen Gut und Böse, was den
Roman um vieles interessanter macht, als genau das Schwarz-Weiss-Schema.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 12:24:23