Türken und Aleviten begegnen dem Rechtsanwalt Peter Schlüter auf seltsame
Weise als Mandanten und ziehen ihn in einen Strudel voller Hass und Gewalt.
Heyder Cengi, in der Türkei geboren und alevitischen Glaubens, lebt illegal in
Deutschland und arbeitet als Hilfsarbeiter auf dem Bau. Bei einer Kontrolle
kommt es zu einem Handgemenge mit einem Mitarbeiter des Arbeitsamts, der sich zu
Tode stürzt. Sein Onkel bittet Schlüter Heyder zu verteidigen, der auf einem
Bauernhof untergetaucht ist. Währenddessen wird Schlüter vom
Dönerbudenbesitzer Kemal Kaya engagiert, dessen Neffe angeblich zu Unrecht in
der Türkei verurteil worden ist und nun vor einem Auslieferungsverfahren steht.
Mit einem großen Gewissenkonflikt stürzt sich Schlüter in die Arbeit und
fliegt in die Türkei, um sich selbst ein Bild von dem Völkermord zu machen.
Nur die Erfahrungen eines seiner Mandanten, der sich Schlüter angeschlossen
hat, helfen ihm, diese Reise zu überleben.
Fazit
Ein fantastisches Buch, das mit viel Spannung eine Geschichte präsentiert, die
nur Verwunderung auslöst. Verwunderung ob eines Landes, das Menschen ihre
Kultur verbietet, obwohl sich total friedlich ist. Wilfried Eggers ist
möglicherweise nicht immer politisch korrekt, hat aber mit diesem Roman die
Gratwanderung geschafft, einen praktisch unbekannten Völkermord in einen tollen
Krimi einzubauen und dabei die Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 25. August 2008 2008-08-25 20:28:39