Der Roman spielt zwar im Universum Rettungskreuzers Ikarus, doch kommt der
Kreuzer und die Mannschaft unter der Führung von Roderik Sentenz lediglich ganz
zum Schluss vor. Es gibt zwei Handlungen, die die Leser tiefer in die Welt der
Schluttniks und der Galaktischen Kirche einführt.
Bei den Schluttniks gibt es eine geheimnisvolle Maschine, die seltsame
Artefakte herstellt. Diese werden als Gimmicks an Großabnehmer von
Schlutterware, seltsame Plastikschalen, die sogar so groß sind, dass man kleine
Raumschiffe darin unterbringen kann. Unser Held bei den Schluttniks ist der
Systemtechniker Kentnok. Er ist nicht gerade der Liebling seines Chefs dem
Oberaufseher Tandruk. Dieser schikaniert Kentnok wo er kann und während einer
kleinen Pause erwischt er den Techniker, wie er versonnen auf ein Sammelbild der
Ikarus starrt. Leider macht ihm Tandruk das Bildchen kaputt. Dabei wollte
Kentnok doch immer nur ein Held sein, wie die von ihm vergötterte Ikarus-Crew.
Bei einem Einsatz in den geheiligten Hallen der Schluttnik-Maschine belauscht er
die Techniker und stellt fest, dass die auch keine Ahnung haben, was dort
hergestellt wird. Im Laufe der Handlung kann sich Kentnok ein Artefakt aneignen
und zufällig in Gang setzen. Das Ergebnis gefällt ihm jedoch weniger, denn er
hat aus seinem eigenen Unterbewusstsein einen Helden erschaffen, der auf der
Welt der Schluttniks die Schluttniks vor Katastrophen rettet. Allerdings werden
die Katastrophen ebenfalls von dem Artefakt erzeugt. Und der Held, der die Welt
rettet erinnert irgendwie an Superman.
Die zweit Handlung befasst sich mit der galaktischen Kirche. Bruder Alfar ist
derjenige, der zufällig in die Ränkespiele des Erzpriors Decorian und seines
neuen Stellvertreters Priors Asiano. Asiano hat Decorian scheinbar in der Hand
und führt sich so auf, als sei er der Herr der Kirche und Decorian nur sein
Handlanger. Aber Asiano treibt es zu weit. Decorian nutzt alle bekannten
Winkelzüge, um Asiano loszuwerden.
Fazit
Sylke Brandt, die auch schon für die Serie Professor Zamorra schrieb, legt
einen Roman vor, der sich innerhalb der Erzählung unterscheidet. Die Handlung
um den Dicken, aber im direkten Vergleich mit anderen Schluttniks
unterernährten Kentnok ist flappsig, lustig beschrieben. Kentnok ist eine
Person, die immer in ihren Tagträumen hängt. Er sieht sich gern als Held,
ohne je dafür geeignet zu sein.
Die Handlung um die galaktische Kirche ist jedoch ganz anderer Art. Hier
geschehen Morde im Namen der Kirche. Es geht um Macht und Machterhalt, und um
die Führung der Kirche. Klar wird, dass die Kirche in sich zerstritten ist und
es wird klar, warum sie im Kampf um Outpost keine Schiffe zur Verstärkung
aussandten.
Alles zusammen ergibt es einen abwechslungsreichen Roman, der sehr viel Spaß
gemacht hat. An dieser Stelle könnte ich natürlich noch einige Abenteuer um
den Schluttniks und Kentnok fordern. Ich bin mir sicher, Sylke wird weitere
Romane schreiben und ebenso unterhaltsam wie den vorliegenden.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Juli 2008 2008-07-11 18:29:35