Wenn wir der Meinung des Autors Martin Kay vertrauen dürfen, der behauptet:
"Weber und Ringo hatten ihren Spaß, jetzt ist van den Boom an der
Reihe", dann haben wir hier ein Meisterwerk vor uns liegen. Ob es das
wirklich ist, wird sich erst noch beweisen müssen. Dirk van den Boom ist ein
sehr umtriebiger Phantast, der mit seiner Trilogie durchaus an die alten Zeiten
der Space Opera heranwagt, sich gleichzeitig aber dem erstarkten Arm der
sogenannten Military-SF zuwendet.
Die Menschheit ist seit Jahrhunderten in der Lage, über die
Einstein-Roosen-Brücken das Weltall zu erforschen. Kolonien wurden gegründet
und Unabhängigkeitskriege geführt. Gerade wurde ein Kolonienkrieg beendet.
Langsam hofft man, einer ruhigen Zeit entgegen zu sehen. Wir lernen daher
Jonathan Haark kennen, ein Leutnant auf Capitaines Posten, der sich weigerte
einen Planeten zu bombardieren. Mit seinem Schiff, der Malu, fliegt er in einem
abgelegenen Raumsektor Patrouille. Die Besatzung des Torpedobootes besteht nur
aus Soldaten, die sich irgendwie auffällig benahmen und daher von ihren
Vorgesetzten irgendwie entledigt wurden. Eine weitere Hauptperson ist Rahel
Tooma auf dem Planeten Lydos. Die ehemalige Soldatin hat sich zur Ruhe gesetzt
und will auf dem Planeten zur Ruhe kommen. Der Krieg und die
Massenvergewaltigung durch ihren Vorgesetzten und Kameraden haben ihr gar nicht
zugesagt. Jetzt arbeitet sie als Farmerin und gleichzeitig Elektronikerin bei
den Nachbarn. Doch die Ruhe trügt, denn auch in diesem System taucht plötzlich
ein fremdes Raumschiff auf. Zwar gelingt es das Raumschiff zu vernichten doch
danach taucht eine Flotte von 1316 Schiffen auf. Der Handlungsstrang Nummer drei
beschäftigt sich mit dem Wissenschaftsgenie Dr. Jan DeBuerenburg, der
tatsächlich nichts anderes macht als sich mit komplizierten Problemen
auseinander zu setzen.
Alle beteiligten Personen haben ein Problem gemeinsam. Der Angriff der Fremden.
Niemand kann sagen, warum sie angreifen, niemand kann sagen woher sie kommen und
nur eines ist sicher, sie kommen nicht über die Einsten-Roosen-Brücken.
Demnach besitzen die Fremden nicht nur einen anders gearteten Antrieb, sondern
auch eine erfolgreiche Flotte, denn die Menschen können ihnen nichts entgegen
stellen.
Fazit
Dirk van den Boom gelingt es eine mitreißende Geschichte zu erzählen. Gleich
zu Beginn gestaltet er mit Jonathan Haark und seine Mannschaft eine Gemeinschaft
zu beschreiben, die die Sympathien der Leser gewinnt. Er fällt mit dem Angriff
der Fremden nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern beschreibt erst einmal
seine Hauptpersonen, die für den Rest der Handlung maßgeblich beteiligt sind.
Folgt man Dirk in das unbekannte Universum, wird die Tür in eine phantastische
Science Fiction Welt aufgestoßen. Neben der Space Opera gelingt es ihm, auch
die Science nicht zu kurz kommen zu lassen. Mit Dr. Jan DeBuerenburg führt er
einen Wissenschaftler ein, der ein Universalgenie zu sein scheint, gleichzeitig
nicht in der Lage ist, eine Beziehung zu anderen Menschen aufzubauen. Dirks
Personen wirken mit ihren Problemen, die sie mit sich herum schleppen nicht
flach und Klischeehaft, sondern lebendig. Es gibt viele Erinnerungen an andere
Serien, aber warum nicht. Dirk van den Boom hat die Space Opera nicht neu
erfunden, dafür um eine weiter Facette erweitert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Juli 2008 2008-07-11 18:27:53