Der Herr der Schatten ist auferstanden und will die Macht über die Welt
ergreifen. Alleine schafft er es nicht, er benötigt einen ersten Diener, der
die Macht ausschöpfen kann, die ihm zuteil wird. Zudem muss er praktisch als
Gefäß dienen und die Essenz des Herrn der Schatten in sich aufnehmen. Erneut
fand sich jemand, der den Verlockungen der Macht nicht wiederstehen konnte und
gab sich als erster Diener dem Herrn der Schatten, dem Bösen schlechthin, hin.
Zusammen mit den schwarzen Degen, den Heeren der Trolle und der Orks, macht sich
das Böse auf, die Welt zu beherrschen.
Mit diesen schändlichen Ehrgeiz sind natürlich die meisten Bewohner der Welt
nicht einverstanden. So tritt Damlo dem drohenden Unheil entgegen, indem er mit
seinen Freunden, zwei Zwergen königlichen Geblütes und einem Halbelfen, sich
auf den Weg macht, den letzten Turm der Magier aufzusuchen. Er will dem Zauberer
den Reißzahn eines Drachens überbringen, der als magisches Utensil auf der
Suche nach dem ersten Diener dienen soll. Auf dem Weg dorthin lauern ihnen
Wolfsreiter auf (woher die nur ihre Informationen hatten? Einer hat gepetzt)
erreichen aber nicht mehr, als dass die Gefährten getrennt werden. Damlo ist
nun auf sich alleine angewiesen. Unterwegs kann er sich einer Gruppe
anschließen und lernt den Müßiggang kennen. Er kann den Verlockungen nicht
wiederstehen und Damlo verfällt der Völlerei, der Trunksucht und all der
Laster, die ein junger Mensch noch nie ausprobierte. Erst ein Verrat seiner ach
so guten Freunde öffnet ihm die Augen. Die Verlockungen des süßen Nichtstuns
sind zwar angenehm, jedoch nicht, wenn die Pflicht ruft. Plötzlich fällt ihm
diese nämlich wieder ein und seine Gefährten sind ja auch noch irgendwo dort
draußen. Damlo erfährt am eigenen Leib was es heißt, Freunde, vermeintliche
Freund, vermeintliche Feinde und Feinde zu haben. Er ist kein Superheld, der
plötzlich in der Lage ist, alle Probleme der Welt im Alleingang zu lösen. Er
ist jung und lernt zwangsläufig das Leid kennen. Aber auch seine erste große
Liebe. Damlo fällt während seiner abenteuerlichen Reise das Siegel des ersten
Dieners in die Hände und hat somit die Möglichkeit eine Doublette
anzufertigen. Mit diesem Trick kann er die Machenschaften des Herrn der Schatten
ein wenig hintertreiben und die Weltherrschaft verhindern. Hoffen wir, denn der
dritte Teil ist noch nicht erschienen.
Fazit
Wie ich Luca Trugenberger kennen gelernt habe, bietet er aber auch mehr an als
Lug und Trug. Er überrascht mit Wendungen in der Handlung, die der Leser nicht
erwartete. Allerdings dient der Roman nicht nur der Weitertreibung der Handlung,
sondern auch der Selbstfindung Damlos. Aus einem jungen unerfahrenen Menschen
wird jemand, der durch leiden lernte und langsam sich die Kenntnisse aneignet,
die benötigt werden um in einer feindlichen Umwelt zu überleben.
Der zweite Teil der Trilogie des italienischen Autors schließt nahezu Nahtlos
an den ersten Teil an. Damlo lernt sich und seine neu erwachten Fähigkeiten
kennen. Die Handlung ist schnell und gewitzt, die Atmosphäre die der Autor
erzeugt knistert vor Spannung und die Übersetzung ist durchaus gelungen. Was
will man mehr? (Den dritten Teil, klar.)
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Juli 2008 2008-07-11 18:14:38