Tochter des Sturms ist der typische zweite Roman einer Trilogie. In der Handlung
etwas ärmlich und mit einem bescheuerten deutschen Titel, der nur an den Titel
der ersten Bücher anschließt und nichts mit elegy for a lost star zu tun hat.
Das Buch führt einige Handlungsstränge zusammen, um gleichzeitig ein paar neue
Handlungsstränge zu beginnen. So stehen wir in diesem Buch plötzlich vor sechs
Handlungssträngen und kommen doch nicht recht weiter.
Die schwangere Sängerin Rhapsody, will ihr Kind zur Welt bringen und fühlt
sich in der jetzigen Umgebung nicht sicher. Rhapsodys Ziel ist die Drachin
Elynsinos. Dort wiederum trifft sie mit Ashe auf Gwydion. Dieser war zuerst In
Navarne, um die Stelle seines Vaters als Herzog anzutreten. Gemeinsam mit Anborn
reist er nach Tyrian und von dort nach Sorbold. Allerdings ist diese Reise nicht
gerade von Glück begleitet. Er macht einige Entdeckungen, die seinen Weg
zurück nach Navarne führen. Gwydion will Ashe warnen, Ashe ist jedoch schon
längst unterwegs zu Rhapsody war. Achmed macht sich ebenfalls auf den Weg zu
Rhapsody, und bringt die Hebamme Krinsel mit. Gleichzeitig macht sich Anborn auf
den Weg in die Hauptstadt Jierna’Sid.
Auf der anderen Seite ist der neue Kaiser von Sorbold Faron durch Magie in eine
Statue aus lebendigem Stein verwandelt worden. Dort soll er als willenloser und
schier unbesiegbarer Soldat dienen.
Kaum ist das Kind, das den Namen Meridon erhielt, von Rhapsody auf der Welt,
befindet es sich bereits auf der Flucht. Anwyn die Drachin, die von Rhapsody in
der Erde eingeschlossen wurde und besiegt wähnte, ist hinter der Frau und ihrem
Kind her. Kalter Hass und heiße Rache sind dazu ein guter Antrieb. Schuld ihrer
Erweckung war ein Erdbeben am Gurgus, der ihr Gefängnis unabsichtlich öffnete.
Noch ist allen die Wut und ihre verheerend Zerstörungskraft im Sinn, als sie
das Konzil der Cymrer zerstörte.
Fazit
Die sechs verschiedenen Handlungsstränge sind jedoch nicht alle gleich
gewichtet. Der größte Teil liegt bei Kaiser Talquist von Sorbold. Der Mann
stellt sich immer mehr als ein skrupelloser, hartherziger Mann dar. Er ist
machtgierig, was sich schon daran zeigt, dass er die Waage manipulierte, die zur
Erwählung des Kaisers heran gezogen wurde. Er holt sich von überall her
Sklaven, die ihm dienen müssen. Er beutet alles und jeden aus.
Gelungen ist die Beschreibung von Anwyn, die sich nach ihrer unbeabsichtigten
Erweckung an nichts erinnert. Und mit jeder Frage, die sie sich selbst
beantworten kann, steigt ihre Wut.
Elizabeth Haydon kann gut schreiben und je nachdem, wo sie selbst ihren
Schwerpunkt legt, sind die Handlungsträger gut ausgearbeitet. Die Figuren, die
ihr weniger wichtig erscheinen, verblassen hingegen bis zur Bedeutungslosigkeit.
Leider trifft das gerade auf ihre Hauptpersonen zu. Die Autorin erweitert die
Handlung ohne bestehende Fragen zu beantworten. Damit lässt sie sich noch
mindestens Handlung für einen, vielleicht sogar einen weiteren Zyklus, offen.
Meiner Meinung nach wäre die erste Trilogie gut genug gewesen. Da hätte nun
keine weitere kommen müssen. Elizabeth Haydon hat in beiden Büchern, Band drei
und vier, sehr viel an Schwung verloren.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Juli 2008 2008-07-11 17:59:15