1916 tobt der erste Weltkrieg und auch die Berliner Bevölkerung leidet an
seinen Konsequenzen. Viele Menschen leiden Hunger. Verwundete und traumatisierte
Soldaten kehren nach Hause zurück. Die Hochstimmung hinsichtlich des Krieges
neigt sich dem Ende entgegen und die Verluste sind nicht mehr schön zu reden.
In dieser Zeit sterben in Berlin zwei unterschiedliche Menschen, die nichts
miteinander zu tun haben, durch eine Handgranate. Zum einen ist es der
Kolonialwarenhändler Röddelin und zum anderen der Oberleutnant von
Zabelsdorff. Letzterer ist Fabrikbesitzer und verändert nach seiner Rückkehr
von der Front einiges in seiner Fabrik. Sie scheint ihm, politisch gesehen, zu
"rot" geworden zu sein. Es findet sich ein Geständiger, dessen
Ansehen unter den kommunistisch gesinnten Arbeitern durch diese Tat steigt. Doch
ist er der Täter?
Dieser Kriminalfall landet auf Hermann Kappes Schreibtisch. Er hat das Glück,
aufgrund einer seltenen Erkrankung nicht in den Krieg eingezogen worden zu sein.
Stattdessen wurde er befördert. Sein Kollege Galgenberg, der nach einer
Schussverletzung nach Berlin zurückkehren konnte, unterstützt ihn bei den
Ermittlungen. Galgenberg ist kaisertreu und gehört somit zu den Befürwortern
des Krieges und ist hinsichtlich seines Ausgangs optimistisch. Kappe hingegen
ist SPD-Anhänger und zweifelt schon lange an dem Sinn des Krieges. Doch als
Staatsdiener darf er nichts Negatives verlauten lassen. Morgens lesen beide, wie
bereits in den anderen Kapperomanen, die Zeitung und diskutieren über die
täglichen Schlagzeilen. Der Leser erfährt einiges vom Berlin dieser Tage.
Fazit
Die Schriftsteller dieses Kappesromans sind Horst Bosetzky und Jan Eik. Beide
überzeugen durch einen angenehm lockeren und vertsändlichen Schreibstil. Eine
wirklich gute Teamarbeit.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
[Profil]
veröffentlicht am 06. Juli 2008 2008-07-06 15:34:07