Nach dem Tode seiner Frau arbeitet CIA-Agent Ryan Kealey im Irak, wo er ein
einem internationalen Waffenschmuggler auf die Spur kommt. Bei einer Razzia
findet Kealey auf dem Computer des Waffenschmugglers Hinweise auf den deutschen
Großindustriellen Thomas Rühmann, der Geschäfte mit einem Mann names
Vanderveen macht, dem Mann, der für den Tod von Kealeys Frau verantwortlich
ist. Zusammen mit seiner Partnerin Naomi Kharmai bricht Kealey in die deutsche
Botschaft ein, um mehr Informationen zu bekommen. Unterdessen verdichten sich in
den USA Informationen auf einen verheerenden Bombenanschlag bei den Vereinten
Nationen. Somit muss sich Ryan Kealey ein weiteres Mal seinem größten Feind
stellen, um eine furchtbare Katastrophe zu verhindern.
"Der Attentäter" ist der zweite Band der Ryan-Kealey-Serie von Andrew
Britton, die vor einem Jahr mit "Der Amerikaner" sehr viel
versprechend begann. Leider gelingt es Andrew Britton nicht, diese Erwartungen
zu erfüllen. Sicher, ein entwirft ein packendes und realitätsnahes Szenario.
Doch letztlich gelingt es ihm nicht, seinem Thriller etwas Besonderes zu geben.
In vielen Szenen erinnert "Der Attentäter" an die Mitch-Rapp-Romane
von Vince Flynn, ohne jedoch die Spannung zu besitzen. Wo es Flynn gelingt, die
politischen Machtspiele perfekt in seine Handlung einfließen zu lassen, wirkt
dieses Vorhaben bei Britton eher etwas hölzern. Auch die Figuren können nicht
wirklich überzeugen. Ryan Kealey ist ein typischer Held mit Ecken und Kanten,
erinnert aber zu sehr an Mitch Rapp oder den jungen Jack Ryan. Überhaupt kann
man sich des Eindruckes nicht erwähren, dass Andrew Britton beim Planen der
Handlung auf die immergleichen Motive zurückgegriffen hat. Wenn man schon in
den Baukasten des politischen Thrillers greifen möchte, sollte man versuchen,
der Handlung und den Figuren etwas mitzugeben, was den Leser packt, ihm die
Identifikation mit dem Roman leichter macht. Dieses Vorhaben ist Andrew Britton
mit diesem Werk leider nicht gelungen.
Die Fußstapfen von Tom Clancy sind für Andrew Britton nach diesem Roman noch
ein wenig zu groß. Autoren wie Vince Flynn oder Daniel Silva haben gezeigt, was
ein packenden Politthriller ausmacht. Um einen Bestseller zu landen, genügt es
jedoch nicht, diese Autoren zu kopieren. Wenn sich Ryan Kealey als
eigenständiger Held etablieren soll, muss Andrew Britton im nächsten Roman ein
eigenes Profil entwickeln.
Fazit
"Der Attentäter" kann nur bedingt überzeugen. Der Roman liest sich
zwar flott und ist durchweg spannend, jedoch gelingt es Andrew Britton nicht,
seinem Werk ein eigenes Profil zu geben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 23. Juni 2008 2008-06-23 13:54:25