Auf dieses Buch habe ich die ganze Zeit hingefiebert, seit Karl-Heinz auf einer
Lesung das Buch vorstellte und ich zuhören durfte. Die Kobolde ist ein witziges
Werk um fünf, nun sagen wir Personen, die bald auf vier dezimiert werden. Mit
Schwund muss man rechnen. Aber fangen wir doch von vorn an. Zumindest fast. Da
ich das erste Kapitel auf der Lesung bereits hörte, kann ich es hier weglassen.
Ach, sie kennen es nicht? Dem kann Abhilfe geschaffen werden. Sie kaufen sich
das Buch und können es nachlesen, oder wenn sie Kinder haben, denen
vorlesen.
Wo war ich? Also, es beginnt eigentlich alles damit, dass Brams, Riette, Hutzel
und Rempel Stilz sind mit der Tür auf geheimer Mission. Sie kennen das ja. Eine
Nacht und Nebel Aktion, diesmal ohne Nebel, dafür gefährlich, es könnte ja
jemand sehen, wie sich die Kobolde anschleichen. Fünf hochgradige Spezialisten
für Entführungen, unbedarfte Eltern und schon geht es rund. Die Kobolde sollen
im Auftrag von Moin-Moin, dem Müller seinen Sohn entführen und dafür einen
Wechselbalg ins Bettchen legen. Für das gestohlene Kind soll die Koboldbande
reich belohnt werden. Es geht so weit auch alles gut. Die Tür wird an die
Hauswand gestellt, wo sie sich mit selbiger innigst verbindet und die Kobolde in
das Haus marschieren können. Den blonden Jüngling stehlen und wieder zu
verschwinden ist keine grosse Sache. Auftrag erledigt, Buch zuende? Aber nicht
doch. Es gibt doch noch mehr als einen Auftrag. Beim nächsten Auftrag sollen
sie einen Grossvater entführen. Die kurzlebigen Nachtalwen (mit w, kein
Schreibfehler) möchten auch mal auf den Knien eines Grossvaters sitzen und
schaukeln, sich Geschichten erzählen lassen und was Grossväter mit
Enkelkindern so tun. Dieser Auftrag geht schief. Ein Mitglied des Koboldtrupps
spielt falsch und plötzlich sitzen Brams, Riette, Rempel Stilz und Hutzel in
der Menschenwelt fest, weil die Tür verschwindet. Denn mit der Tür kann man
nicht nur ungefährdet irgendwo einbrechen, sondern mit ihr kommt man wieder
zurück ins Koboldland-zu-Wasser-und-Luft. Jetzt allerdings nicht mehr, denn die
Tür ist zugeschlagen und verschwunden.
Natürlich wollen die Kobolde wieder zurück in ihr Land. Ohne Tür geht das
nicht und so hoffen sie über ein Elfentor ins Elenland und von dort über
Umwege wieder in ihr Land zu gelangen. Natürlich geht das nur mit aberwitzigen
Abenteuern, in denen die Kobolde den Menschen manch einen Streich spielen. Der
wichtigste Anlaufpunkt scheint jedoch die Hexe Holla zu sein. Dort erfahren die
Kobolde von einem Land in dem es seltsame Orte gibt, wo Menschen verschwinden
und nie wieder auftauchen. Das scheint gerade die richtige Stelle zu sein, da
sie ebenfalls verschwinden wollen. Mit der Zeit ist zur Hexe Holla mit ihren
verzauberten Gänsen ist die reinste Völkerwanderung unterwegs. Da kommt nach
den Kobolden der Gelehrte Magister Dinkelwart von Zupfenhausen mit dem
Blutbauern, Gottfried vom Teich mit seinem Knappen, Ritter Krieginsland mit
seinen Begleitern und einer Horde Menschen mit seltsamen Tattoos und spitzen
Zähnen... Und alle, bis auf die Kobolde selbstverständlich, sind hinter den
Kobolden her.
Damit beginnt eine Reise durch ein sehr beschränktes Land, das Erhard Ringer
in Form einer Karte auf Papier bannte. Die Kobolde stolpern von einem Abenteuer
ins nächste, von einem Ungemach ins andere und kommen schliesslich einer ganz
grossen Verschwörung auf die Spur.
Fazit
Ich hoffe, ich habe euch jetzt ein wenig neugierig gemacht und ihr kauft in
Massen dieses Buch und macht Karl-Heinz so zu einem Multimillionär. Vielleicht
bekomme ich dann als Rezensent etwas ab. Wenn nicht, werde ich mir überlegen
müssen, ob ich noch einmal Buchbesprechungen anbiete.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 18. Juni 2008 2008-06-18 11:15:16