Richard Rahl sucht voller Verzweiflung nach seiner verschollenen Gefährtin
Kahlan, an die sich außer ihm niemand erinnern kann. Doch es ist nicht nur
Liebe, die ihn treibt: Richard weiß, dass seine Geliebte zu einem
unfreiwilligen Instrument der Zerstörung werden könnte, wenn sie sich nicht
bald erinnert, wer sie wirklich ist. Kahlan, die ohne Gedächtnis aus tiefer
Bewusstlosigkeit erwacht ist, fürchtet ihrerseits das Gegenteil: dass das Böse
sie vereinnahmen wird, sobald sie ihre Identität wiedererlangt. Trotzdem
versucht sie herauszufinden, warum sie eine so wichtige Rolle in der von
Intrigen, Verrat und Kriegswirren erschütterten Welt spielen soll...
Schon mit dem ersten Satz: "Mucksmäuschenstill, den Kopf zwischen den
Schultern gezogen, stand Kahlan etwas abseits in den Schatten unter dem kleinen
Vordach, beobachtete, wie das Böse leise an die Tür klopfte - und hoffte
inständig, dass niemand auf das Klopfen antworten würde." (Seite 11)
nimmt uns der Autor gefangen. Eigentlich müsste er nicht weiter erzählen, das
Bild der einsamen Frau mit Kapuze in der regnerischen Dunkelheit steht dem Leser
sofort vor Augen. Mit ihr auch die ganze Persönlichkeit von ihr, die ab sofort
das Denken ausfüllt und ständig die Gedanken erfüllt. Das ist sicherlich mit
ein Grund dafür, warum er mit seinem ersten Roman der Buchreihe einen solchen
Erfolg vorweisen konnte. Wenig Worte genügen, um den Leser zu überzeugen. Der
Roman ist für mich persönlich gesehen der Abschluss einer langen erfolgreichen
Reihe. Im Vergleich zu anderen Büchern sackt er in der Qualität etwas ab.
Dafür lernt der Leser wieder etwas mehr über die Welt und ihre Bewohner
kennen. Vom einfachen Leben in der Armee der Imperialen Ordnung bis hin zum
Leben des Anführers Richard, der versucht Krieg auf andere Art und Weise zu
führen. Bis hin zu den einzelnen Handlungsträgern wie Zedd, Cara, Nici und
Nathan oder dem Kaiser Jagang.
Fazit
Nach den Höhepunkten in Band Die Säulen der Schöpfung (13. Band) und Das
Reich des dunklen Herrschers (14. Band) ist es für Terry Goodkind an der Zeit,
den Schlussstrich zu ziehen. Sein vorliegender Roman ist nicht mehr so neu und
erfrischend, wie die ersten, aber auch nicht langweilig, weil ihm doch immer
noch ein paar Ideen kommen, die sich erfolgreich in die Handlung einfügen.
Sprachlich kann er wieder voll überzeugen, seine Handlungsträger beleben eine
eigene Welt, die es immer wieder aufs neue zu erkunden gilt. Nur leider wird die
begrenzte Welt wie sie die Karte zeigt, auch weiterhin begrenzt bleiben.
Andererseits hat Terry Goodkind nun die Möglichkeit, nicht nur die
Handlungsträger zu wechseln, sondern auch den Ort. Denn mit dem Satz:
"Wenn sie Richard nicht vertrauen konnte, dann war das Leben nicht
lebenswert." (Seite 639) hat er einen schönen Schluss geprägt, auch wenn
nicht alles geklärt wurde.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 18. Juni 2008 2008-06-18 11:12:00