Das Geständnis das der Pater im Beichtstuhl hört ist entsetzlich. Der
Gläubige in der Kabine gesteht nicht etwa eine Sünde, ein Vergehen gegen eines
der zehn Gebote, sondern er gesteht einen noch zu verübenden Mord. Und der
Pater kann nichts dagegen tun, denn zum einen ist er an das Beichtgeheimnis
gebunden, zum anderen wird der Mord im Namen der katholischen Kirche und zum
Schutz der Kirche durchgeführt.
Pater Joseph Romano ist Jesuit und schreibt an einem neuen Buch. Dazu muss er
sehr viele Nachforschungen durchführen, denn das Thema ist brisant. Es geht
darum, das Jesus eine Familie gehabt hat und Geschwister. Vor allem geht es um
das Jakobus-Manuskript. Da erhält er das Angebot, sich mit jemandem am Bahnhof
zu treffen, der bereit ist, ihm das Original zu überlassen. Die Sache erscheint
ihm etwas dubios, doch er geht hin. Nicht auszudenken, wenn es doch ehrlich
gemeint wäre und er das Manuskript nicht erhält.
Kaum im Grand Central Station Bahnhof angekommen, geschehen verschiedene Dinge
gleichzeitig. Eine Frau wird angeschossen, eine Kiste wird ihm überreicht und
ein Tumult bricht los. Pater Romano ist schnell helfend bei der Frau, doch wird
sie nicht benötigt. Obwohl angeschossen, sind keine wichtigen Organe
getroffen.
Erst später stellt sich heraus, dass die Frau aus dem gleichen Grund wie er im
Zentralbahnhof anwesend war. Brittany Hamars ist Theologieprofessorin und
arbeitet an einem ähnlichen Projekt wie Pater Romano. Als sich die beiden
näher kennen lernen scheint hier der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zu
liegen.
Fazit
Der Autor D. L. Wilson will es aber anders. Bei Brittany bricht ihre Paranoia
durch und erzählt dem Pater erst einmal nichts. Daher ergeben sich nun ganz
neue Spannungsverhältnisse. Doch der Autor hat noch andere Dinge mit seinen
beiden Haupthandlungsträgern vor. Aber vorher bringt er noch schnell ein paar
Pater um. Nicht genug, der Mörder salbt die Toten auch noch muss also selbst
von der Kirche sein. Damit scheint der Weg schon vorgegeben zu sein.
Ugly unholy gral, so der Originaltitel, weist eigentlich auf etwas anderes hin.
Trotzdem ist dieses Buch ein spannender Thriller. Vergessen sie den Namen Dan
Brown, der für alles mögliche herangezogen wird, wenn es darum geht einen
kirchlichen Spannungsroman zu charakterisieren. Natürlich ist es wieder einmal
eine Verschwörungstheorie, aber mal ehrlich, wer liest diese nicht gern? D. L.
Wilson, dessen Vornamen ich immer noch nicht kenne, hat es nicht nötig, mit
anderen verglichen zu werden. Sein Roman ist fesselnd, flüssig und mit vielen
Einzelheiten versehen beschrieben. Die beiden Hauptpersonen Joseph Romano und
Brittany Hamars sind sehr gut beschrieben und vor allem ihre kleinen Geheimnisse
werden spät gelüftet. Dabei ist das eigentliche Geheimnis um das
Jakobusevangelium und die Nachkommenschaft Jesu zumindest dem Leser dem Namen
nach bekannt. Doch dann werden die Hüter getötet....
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 16. Juni 2008 2008-06-16 08:34:20