Die Autorin schreibt einen fesselnden und mitreissenden Roman. Ihre Liebe für
das Meer merkt man ihr an. Sabine Dillner wurde im Ostseebad Boltenhagen geboren
und lebt seit 1998 af der grünen Insel Irland. Als Tochter eines Fischers kam
sie schon von Kindesbeinen an mit dem Meer in Berührung. Sie erlernte den Beruf
einer Buchhändlerin, den sie lange Jahre ausübte. Mit ihrem Mann lebt sie nun
nur eine halbe Stunde von der Küste des Atlantiks entfernt, in einem einsamen
Torfmoor.
Dies sind natürlich die besten Voraussetzungen, um Geschichten um Meer und
Meeresbewohner zu schreiben. Zwangsläufig fiel ihr Augenmerk auf die
historische Figur der Grania O’Malley.
Grania ist die Tochter eines Clanführers, den sie dazu bringt, sie mit an Bord
eines Schiffes zu nehmen. Da er keinen Sohn hat, versucht er es mit der wilden
und rauflustigen Tochter, die sich eher wie ein Junge aufführt.
Nachdem ihr Vater sie in die Weihen der Schifffahrt einführte, steuert sie im
zarten Alter von fünfzehn Jahren ihr erstes Schiff. Bald darauf kommt sie mit
einem zweiten Schiff zurück und das ist der Beginn einer langen
Piraten-Karriere.
Ein Wendepunkt in ihrem Leben stellt jedoch die Begegnung mit Billy dar, den
sie auf einem Schiff kennen lernt. Wobei die erste Begegnung damit endet ihn zu
erstechen und über Bord zu werfen. Da er sich trotz der schweren Verletzung
noch über Wasser hält, lässt Grania den jungen Mann wieder aus dem Meer
fischen. Als Geisel wäre er vielleicht noch von Wert. Brendan, ihr Kater, den
sie vor dem widerlichen Donal O’Flaherty rettete, fasst schnell zutrauen zu
dem Engländer, den Grania als waschechte Irin erst einmal ablehnt. Im Verlauf
der Erzählung kommen beide jedoch gut miteinander aus. Als Grania zurückkehrt,
macht sie auch fast die Hoffnungen ihrer Schwester Marian zunichte. Grania wurde
vor Jahren Donal O’Flaherty zur Frau versprochen. Als sie nun auf See vermisst
galt, hätte Marian Donal heiraten können. Dabei muss Marian keine Angst haben,
denn da ist ja noch Billy. Und Grania erzählt vor ihrem Vater und dem Barden
ihre Abenteuer über Stürme, Fieber, Meuterei und natürlich dem Beuteschiff.
Fazit
Das Jugendbuch ist sehr schön geschrieben für Jugendliche ab 12 Jahre. Und
trotz der Piraten ist es wohl eher ein Mädchenbuch. Die Piratenbraut Grania ist
besonders lebensfroh und positiv dargestellt. Auch wenn Mord und Totschlag in
diesem Buch beschrieben werden ist es doch nicht so, dass es brutal wirkt. Es
wird nichts beschönigt, ein Piratenleben ist hart, aber es wird auch nichts
übertrieben gewalttätig dargestellt. Sabine Dillner hat einen Balanceakt
gekonnt durchgeführt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 16. Juni 2008 2008-06-16 06:26:27