Die letzte Auslandsreise von US-Präsident Bill Clinton wird von einem Unglück
überschattet, als ein hochrangiger US-General beim Besuch eines Callboys einen
Herzinfarkt erleidet. Der Callboy bittet seinen Bruder, den Reporter Alexander
Cromwell um Hilfe, als es um die Beseitigung der Leiche geht. Bei der Leiche
findet Cromwell eine CD mit verschlüsselten Dateien. Da er die Dateien nicht
öffnen kann, bittet er die Hackerin Kristina um Hilfe. Kristina schafft, was
Alexander verwehrt blieb und eröffnet eine Hetzjagd, die von Berlin über
Zürich bis in die Wüste von Nevada führt.
Für seinen Debütroman hat sich Uwe Schomburg einiges einfallen lassen. Die
Verschwörungstheorie kann ohne weiteres mit den Plots seiner bekannten
amerikanischen Kollegen mithalten und auch das Tempo ist beeindruckend. Packende
Actionsznen wechseln sich mit politischen Intrigen ab. Gekonnt zieht er das Netz
um seine Hauptfigur Alexander Cromwell immer enger und mit ihm ist auch der
Leser brennend daran interessiert, hinter die Wahrheit zu kommen. Leider kann
Uwe Schomburg die Qualität der grandiosen ersten dreihundert Seiten nicht ganz
bis zum Ende durchhalten, denn spätestens mit Cromwells Einbruch in die Area 51
wandelt er zu sehr auf den Spuren von Fox Mulder und Dana Scully. Auch die
Vielzahl von Figuren gerade beim Finale lassen den Leser an einigen Stellen
etwas den Überblick verlieren.
Trotzdem ist es schön zu sehen, dass packende Verschwörungsthriller auf
internationalem Parkett nicht aus der Feder von amerikanischen oder englischen
Autoren kommen müssen. Bleibt zu hoffen, dass die Verlage auch weiterhin den
Mut haben, deutschen Thrillerautoren eine Chance zu geben.
Fazit
Mit "Die Sirius-Verschwörung" legt der deutsche Newcomer Uwe
Schomburg einen packenden Thriller vor, dem zwar am Ende ein wenig die Luft
ausgeht, der aber eindrucksvoll beweist, dass spannende und unterhaltsame
Thriller nicht immer aus Übersee kommen müssen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 02. Januar 2007 2007-01-02 21:51:05