Auf Fräulein Stangerson wird ein Überfall verübt. In ihrem eignen Zimmer. Als
ihr Vater und ein Hausangestellter de Tür zu ihrem Zimmer aufbrechen, es war
von innen verschlossen, finden sie Greta bewusstlos am Boden liegend vor. Aber
vom Täter keine Spur. Auch das Fenster, dass Jacques und die Frau des
Torhüters kontrollieren, diente nicht als Fluchtweg. Der französische
Kriminalist Frédéric Larsan nimmt als erstes den Verlobten von Fräulein
Stangerson in Verdacht. Wie ein Eiferer versucht er, dessen Schuld
herbeizuführen und zu beweisen. Doch der Kriminalist erhält durch Joseph
Rouletabille einen Konkurrenten in der Ermittlungsarbeit. Der clevere Journalist
verfolgt eine ganz andere Spur und verblüfft mit Schlussfolgerungen a la
Sherlock Holmes.
Der achtzehnjährige Joseph löst mit Le Mystère de la chambre jaune (das
gelbe Zimmer) seinen ersten Fall, dem noch weitere Fälle folgen sollten. Mit
seinen Gedankengängen, in denen er das Besondere durch das Allgemeine
erschliesst, arbeitet er ähnlich seinem britischen literarischen Pedanten. Das
Vorgehen des Protagonisten entspricht mit seiner logischen Vorgehensweise einer
Methode, die Philosophen als abduktiv bezeichnen. Indem er davon ausgeht, dass
die Tatsachen nicht der Wahrheit widersprechen, gelangt er zum Ziel und zur
Aufklärung des Falles. Ausgehend von dem gelben, bzw. geheimnisvollen Zimmers,
entwickelt er eine Theorie, dass derjenige der für den Überfall auf Fräulein
Stangerson durchführte, das Zimmer nicht verlies. Man könnte auch sagen, er
würde Schrödingers Katze bemühen, nur mit einem andern Gedankengang und
Ergebnis. Um dafür wirkliche greifbare und vor allem belegbare Beweise zu
beschaffen, zieht es ihn nach Amerika. Von dort kommt er gerade pünktlich zur
Gerichtsverhandlung zurück.
Fazit
Ein klassiker der Literaturgeschichte. Empfehlenswert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 10. Juni 2008 2008-06-10 09:55:05