Das Handy klingelt mitten in der Nacht und Erzbischof Luigi Presti wirft den
amerikanischen Kommissar John Bealfeld aus seinem Hotelbett in Antigua.
Anscheinend tritt genau das ein, was die amerikanische Wissenschaftlerin Sara
Toledano vorher gesagt hatte. Als John Sara aus dem Kloster abholen soll, ist
die Frau verschwunden. Auf der Suche nach dem Vermächtnis ihrer Vorfahren war
Sara Gast in dem Kloster, wo sie den Inquisitionsprozess über Raimundo Randa
nachforschte, gleichzeitig aber auch in den Katakomben und Kanälen unter der
Stadt, wo Raimundo die Flucht gelang. Auf der Major Plaza geschehen seltsame
Dinge. Und das gerade zu einer Zeit, da Friedensverhandlungen zwischen Israelis
und Palästinensern stattfinden sollen. Und als dann der Papst auf dem Platz
auftritt und eine Rede hält, öffnet sich unversehens ein Krater und die
Monstranz verschwindet in der Tiefe. Unverständliche Stimmen und Geräusche
dringen daraus empor und selbst der Papst ist davon nicht unbeeinflusst. Selbst
er brabbelt unverständliches Zeug. John Bealfeld macht sich sofort auf die
Suche nach der Wissenschaftlerin. Ihm schliesst sich der Kryptologe David
Calderón in Begleitung von Saras Tochter Rachel, an. War Sara vielleicht im
Besitz der endgültigen Antwort? Doch wo ist die Wissenschaftlerin und kann
David aus den Fragmenten die gleichen Rückschlüsse ziehen wie Sara? David
erhielt zuvor von Sara vier der zwölf Fragmente. Er setzt sich daran und
versucht die Symbole zu entschlüsseln. Die drei unterschiedlichen
Handlungsträger John, David und Rachel werden schnell von Jägern des
verlorenen Schatzes zu Gejagten der National Security Agency, die ebenfalls
hinter dem Pergament her ist.
1582, Phillipp der Zweite herrscht in Spanien. Im Alkazar wartet der Spanier
Raimundo Randa auf seinen Prozess, den die Inquisition anberaumt hat. Seit
Jahren war er hinter den zwölf Teilen eines Schriftstückes her, das bis in die
Zeit des alten Babylon zurück reicht. In seiner langen Zeit der Suche, aber
auch der Verfolgung wechselte er seinen Namen, seine Staatsangehörigkeit, ja
sogar seinen Glauben. Und das alles nur wegen eines Pergamentes. Zwölf
jüdische Familien sollen jeweils im Besitz eines Teiles sein und wenn man diese
Teile zusammenfügt hält man nichts geringeres als die Formel der Welt, den
Etemenaki, in den Händen. Raimundo sitzt nun in diesem Kerker fest, nur ab und
zu von seiner Tochter besucht, der er zum Teil sein langes Leben und seine
Geheimnisse erzählt, zum anderen zur Mithilfe bei seiner Flucht überredet. Er
ist sicher, ganz nah an seinem Geheimnis zu sein.
Fazit
Kryptum ist ein Buch, das mich auf anhieb bezauberte. Agustín Sánchez Vidal
erschafft eine eigene Welt mit ungewöhnlichen Schauplätzen und glaubwürdigen
Personen. Geschickt wechselt er zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Herr Vidal
mischt historische Daten mit erfundenen Informationen. Der Autor gab sich in den
zehn Jahren seiner Arbeit sehr viel Mühe mit seiner Recherchearbeit. Die
akribisch gesammelten Einzelheiten bilden einen lockeren Verbund mit erfundenen
Einzelheiten. Alle Teile ergeben zusammen einen spannenden Mystery-Thriller, an
dem sich viele andere eine Scheibe abschneiden können. Ich wünschte mir, das
Buch wird ein hervorr
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 10. Juni 2008 2008-06-10 09:54:11