Der Roman beginnt mit der alten Nuria Niebla. Sie wurde von den Nebelnymphen
gewarnt, dass SIE kommen würden. Die alte Frau arbeitete in den letzten Jahren
als Kräuterfrau, die mit ihren Mitteln der Dorfbevölkerung ihre Leiden
linderte oder gar kurierte. Gleichzeitig malte sie. Zeichnungen und Karten, die
es zu verstecken gilt. SIE kamen, machten das Dorf dem Erdboden gleich und
schonten weder Mensch noch Tier. SIE, das waren die Helfer des HeArxiduc. Doch
bevor auch sie stirbt, schickt sie den Raben los. Er soll Cala Silencio finden,
er soll nach Malfuria rufen.
Christoph Marzi blendet nach diesem unschönen Auftakt um in die singende
Stadt. Die singende Stadt, so Herr Marzi im Nachwort, wurde in Eivissa geboren
und führt uns geradewegs zu Catalina. Catalina ist ein seltsames Mädchen, denn
ihr ist es vergönnt, mit dem Wind reden zu können. Ihre Mutter sieht das
natürlich nicht gern, grenzt sich doch das Mädchen selbst aus der Gemeinschaft
aus, sollte diese Gabe bekannt werden. Aber sie hat auch noch andere Talente.
Sarita Soleado schickt ihre Tochter nach dem Tod ihres Vaters, einem Fischer,
nach Barcelona, um beim Kartenzeichner Márquez dessen anspruchsvollen Beruf zu
lernen. Sie scheint das Talent ihrer Mutter geerbt zu haben, denn Catalina ist
in der Lage, Karen zu zeichnen, die die Wirklichkeit verändern können.
Das Leben der inzwischen Vierzehnjährigen ändert sich plötzlich, als die
fliegende Galeone Meduza im Hafen von Barcelona einläuft. Die fliegenden
Galeonen wurden gebaut, um damit Hexen zu jagen. Dies bekommt als allererstes
der Junge Jordi, Sohn des Leuchtturmwärters, zu spüren. Er trifft auf einen
als Harlekin verkleideten Eistreter. Die Eistreter jagen in den Schatten nach
Hexen. Ihre Zielperson ist Catalina. Kurz bevor der erste Harlekin auf sie
trifft, kann ihr Arcadio Márquez eine Karte zeigen, die ihre Mutter gezeichnet
hatte. Als er das Datum auf der Karte ändert, ändert sich auch die Karte.
Barcelona, eher unscheinbar und klein aus dem Jahr 1345 und grösser und
schöner im Jahr 1889. Catalinas Mutter konnte lebende Karten zeichnen. Auch
diese Fähigkeit ging auf ihre Tochter über.
Der Harlekin von eben, sorgt für Furcht im Herzen und für eine schnelle
Flucht. Auf selbiger trifft sie den Jungen Jordi. Die Flucht ist das Einzige,
was den beiden jungen Menschen bleibt.
Fazit
Christoph Marzi verzaubert seine Leserinnen und Leser mit einer ungewöhnlichen
Welt. Fliegende Schiffe und fliegende Fische, so häufig wie Spatzen in der
Stadt, moderne Leuchttürme und phantastische Kartenzeichnerinnen. Der Beginn
dieser Trilogie ist äusserst erfinderisch. Wer glaubt, sich im modernen
Barcelona zu befinden, der irrt sich sehr schnell. Einfühlsam berichtet er
über die verschiedenen Schicksale in einer farbenprächtigen Umgebung. Seine
spritzigen Einfälle ist nicht nur ein gelungener Versuch eine lesenswerten Welt
aufzubauen, sie ist zudem eine überzeugende Welt. Und doch ist es eine Welt wie
die unsere, in der es um Macht, Magie, Freundschaft und Verrat geht.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 10. Juni 2008 2008-06-10 09:53:52