"Er schaut mich immer noch an. Das Wasser ist grün, Luftblasen steigen
auf. Sein Gesicht leuchtet weiß zwischen dem Moos und den
Unkrautschlingen." So ist Max umgekommen, ertrunken vor Charlies Augen. Sie
sprang zwar hinterher, aber Max war schon von seltsamen Wasserwesen umringt, die
ihn in die Tiefe zogen. Auch Charlie versuchten sie mitzunehmen, doch sie entkam
ihnen knapp.
Doch das heißt für Charlie nicht, dass sie Max verloren hat. In ihren Träumen
sieht sie ihn wieder, macht sich gar auf die Suche nach ihm. Die Wesen haben ihn
in eine fremde Welt, ins Schattenland, mitgenommen, in die sie in ihren Träumen
auch gerät. Immer auf der Suche nach Max. Der Schlaf wird immer wichtiger für
sie, das Wach sein eine Qual. Sie flüchtet sich immer mehr in die fremde Welt,
in der sie Max nie direkt erreicht, aber ihm auf den Spuren bleibt. Charlie
erfährt, dass er auf dem Weg zur großen Kirmes ist, bei deren Tanz er ein
vollwertiges Mitglied des Schattenlandes werden und seine Vergangenheit
vergessen kann. Einholen kann sie ihn aber nur im Schlaf - vorerst. Denn die
Grenzen zwischen der Realität und ihrer Traumwelt scheinen immer weicher zu
werden.
Fazit
Nachdem ich von Bartimäus begeistert war und ich ein anderes Buch von Jonathan
Stroud sah, musste ich auch dies lesen. Es zeigt eine ganz andere Seite des
jungen Autors. Erzählte er bei Bartimäus noch frech-fröhlich, ist die
"Spur ins Schattenland" düster und mysteriös. Da ist der ältere
Bruder, der sich sehr um seine Schwester sorgt. Da sind Wölfe, die Charlie im
Traum verfolgen, sie verletzen - und sie nimmt die Verletzungen mit in die
Realität. Schade nur, dass das Ende recht offen bleibt. Nichts für schwache
Nerven!
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 08. Juni 2008 2008-06-08 13:31:56