Die Großmächte haben auf der Erde abgerüstet. Alle Waffenarsenale und deren
Weiterentwicklung wurden auf den Mond verbracht. Dies liegt bereits über
einhundert Jahre zurück. Das ist die Ausgangssituation für den Protagonisten
Ijon Tichy, der den gefährlichen Auftrag erhält, auf dem Mond nachzusehen, was
die Autoevolution der Waffen über diesen langen Zeitraum bewirkt hat.
Mit sehr raffinierten technischen Hilfsmittel versucht Tichy in vier Anläufen
die Mondtechnologie zu entschleiern. Die Versuche scheitern, dennoch ist der
Kontakt mit dem Mond für die Erde segensreich.
Außer für Ijon Tichy. Ihm widerfährt das seltsame Unglück, das seine beiden
Gehirnhälften, sonst durch den Corpus callosum verbunden, voneinander getrennt
wurden. Das daraus entstehende Krankheitsbild zweier Persönlichkeiten in einem
Körper hat der ehemalige Mediziner Stanislaw Lem ausgezeichnet
herausgearbeitet. Der Umgang mit sich selbst und die Wege der Kommunikation sind
für sich eine eigene Story und stehen den Ereignisse der Hauptgeschichte
keineswegs nach.
Fazit
Frieden auf Erden, in der ehemaligen DDR unter dem Titel "Der Flop"
erschienen ist einer der letzten Science Fiction-Romane von Stanislaw Lem, die
einen positiven Handlungsverlauf und Ausgang haben. Das Werk hat nicht mehr die
Kraft seiner Hauptschaffenszeit, dafür aber eine Menge feiner Details, die die
Geschichte menschlicher und damit realer wirken lassen.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 29. März 2003 2003-03-29 07:39:52