Geboren als Leibeigene in der von Männern beherrschten exotischen Welt Malacar
erlebt die junge Zarq die Willkürherrschaft des Drachentempels. Ahnenkult und
Clanherrschaft sind Grundlagen der Herrschaft. Zarq leidet unter der Herrschaft
der Männer, da sie nicht nur Frau ist, sondern auch ein Halbblut mit
Zugehörigkeit zur untersten Kaste der Gesellschaftsordnung und kann nichts
gegen sie unternehmen. Ihre Mutter gehört jedoch zu den Ureinwohnern des Landes
mit der Fähigkeit, Magie einzusetzen. Daher verwundert es nicht, dass auch in
Zarq die magischen Kräfte schlummern, aber noch nicht zum Einsatz kamen. Das
geschieht erst, als sie bei der wichtigsten Zeremonie im Drachentempel mit dem
Drachengift in Berührung kommt. Das hat zur Folge, dass ihre Familie und ihr
Clan umgebracht werden. Zarq flieht um nicht selbst getötet zu werden und
schwört blutige Rache. Aus einem einsamen und gefühlsmässig verwirrten Kind
wird ein hasserfüller Teenager, der die Finger von Drogen nicht lassen kann.
Ausgerechnet im Drachenkonvent findet sie Zuflucht und hofft, selbst einmal
einen Drachen beherrschen zu können. Trotz allem wird ihr Denken aber von der
Droge beherrscht, was zu einer sprunghaften handlungsweise führt.
Fazit
Auf dunklen Schwingen ist ein herber Drachenroman. Dark Fantasy vom Feinsten.
Janine Cross, von der ich noch nie etwas gehört habe, ist hier mit ihrem
Erstlingswerk vertreten. Sehr überraschend wirkt die dunkle Fantasywelt auf den
unbedarften Leser. Sie ist deutlich dunkler als andere Reihen und nur
vergleichbar mit der Serie von C. S. Friedman, dem Kaltfeuer-Zyklus (Knaur
Verlag 2003). Selten wirkte eine Serie auf Anhieb so überzeugend. Die
Handlungsträgerin ist wirklich eine "arme Sau" um es einmal so
drastisch zu sagen. Wenn man denkt, es kann nicht übler werden, folgt ein neuer
Tiefschlag. Das Buch handelt von Misshandlungen, Sexueller Nötigung, Sodomie,
Drogenabhängigkeit und anderem mehr. Es ist eine brutale Welt voller
Erniedrigung und Unterdrückung.
Ehrlich gesagt ist das Ende der Trilogie vorhersehbar. Zarq wird zu einer Frau
aufgebaut, deren Leidensgrenze ständig strapaziert wird. Allerdings könnte an
der Handlung etwas strukturierter aufgebaut sein. Und natürlich wird es ein
Happy End geben. Korrigiert mich, wenn ihr bereits die Originale aus Amerika
gelesen habt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 05. Juni 2008 2008-06-05 10:43:53